Moskau. (aktualisiert 17:00) Ruhrgas will seinen Anteil an dem russischen Gasmonopolisten Gasprom auf acht bis zehn Prozent aufstocken. Der deutsche Konzern wolle seine Beteiligung im Zeitraum zwischen 2005 und 2007 „in vorsichtigen Schritten“ ausbauen, gab Vorstandschef Burckhard Bergmann auf der Jahrespressekonferenz in Essen bekannt. Bereits im vergangenen Jahr erhöhte Ruhrgas seinen Anteil an Gasprom von sechs auf 6,4 Prozent.
Da für jeden halben Prozentpunkt 100 bis 150 Millionen Dollar zu veranschlagen sind, beläuft sich die Gesamtsumme für das Aktienpaket, welches Ruhrgas im Auge hat, auf 300 bis 700 Millionen Dollar. Diese Investition sieht der Konzern als strategische Maßnahme an, da die europäischen Energieimporte sich in den nächsten Jahren erhöhen werden.
Schon jetzt bezieht Ruhrgas sein Gas zu 29% aus Russland. Dementsprechend aufmerksam betrachtet der Konzern die Entwicklungen in Russland. So bekundete Bergmann seine Unterstützung für die Weigerung von Gasprom , höhere Dividenden zu zahlen, obwohl der russische Staat als Hauptaktionär eine höhere Ausschüttung gefordert, um seine Einnahmen aus der Kapitalbeteiligung an Gasprom zu erhöhen. Gasprom hält jedoch eine Anhebung der Dividenden von derzeit 44 Kopeken (1,3 Eurocent) auf 50 – 60 Kopeken (1,4-1,7 Eurocent) für nicht sinnvoll.
Ruhrgas betonte weiterhin seine Absicht, bei der Rekonstruktion und Entwicklung einer Pipeline durch die Ukraine, sowie beim Neubau einer Gasleitung durch die Ostsee mitzuarbeiten. Mit diesen Projekten könnte Gasprom seinen Erdgasexport nach Westeuropa deutlich steigern.
Am Mittwoch gab dann Gasprom in einer Presseerklärung bekannt, dass der Konzern seinen Reingewinn im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahr verfünffachen konnte. So stiegen die Einnamen von 12,97 Milliarden Rubel (370 Mio €) auf 66,76 Milliarden Rubel (1,9 Mrd. €). Der Umsatz erhöhte sich dabei lediglich um 35% auf knapp 224 Milliarden Rubel (6,9 Mrd. €). Der derzeitige Kurs einer Gasprom-Aktie liegt etwa bei 13 Euro.
(ab/.rufo)
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