Moskau. Russland plant, seine Lieferungen von Gas und Öl nach Westeuropa erheblich auszubauen. Zu diesem Zweck wird der Staatsmonopolist Gasprom ab dem Jahr 2004 eine neue Gaspipeline durch die Ostsee bauen. Die Leitung führt vorraussichtlich von Wyborg an der russisch-finnischen Grenze bis nach Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Von dort aus kann sie dann bis in die Niederlande oder sogar bis Großbritannien verlängert werden.
Als erste werden Skandinavien und die russische Enklave Kaliningrad an die neue Gasleitung angeschlossen. Die Baukosten von rund 10 Milliarden Euro werden nur etwa zur Hälfte vom Energieriesen selbst aufgebracht (5,77 Mrd. Euro). Den Rest der Summe werden die Europäische Bank für Wiederaufbau und die Europäische Investitionsbank bereitstellen.
Bisher exportierte Gasprom seine Rohstofflieferungen über eine Pipeline durch die Ukraine und Weißrussland, die jedoch nach Ansicht Russlands die Transitleitungen als eigene Energiequelle missbrauchen und sich Gas „abzapfen“.
Als Alternative wollte Gasprom ursprünglich eine Pipeline durch Polen legen. Jahrelange Verhandlungen scheiterten aber bisher an den finanziellen Forderungen der Polen.
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