Moskau. Kasachstan will 2005 mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke von China in Richtung Europa beginnen. Die Trasse soll der russischen Transsib Konkurrenz machen. Helfen soll dabei die Orientung auf die europäische Schienenbreite. Der genaue Routenverlauf ist allerdings bis jetzt noch nicht klar, genauso wenig, bis wann sich das Jahrhundertprojekt rentieren soll.
Die Pläne eines Streckenbaus durch Kasachstan existieren schon einige Jahre. Allerdings schienen die Verhandlungen Kasachstans mit seinen Nachbarn über die Weiterführung der Strecke in einer Sackgasse zu stecken. Die Erklärung des kasachischen Verkehrsministers Chadschimurat Nagmanow über den Beginn des Baus schon im nächsten Jahr kam daher etwas überraschend.
Viele Details konnte der Minister allerdings auch noch nicht nennen. Die Kosten werden zwischen 3,5 – vier Mrd. USD (2,6 – 2,9 Mrd. Euro) liegen, schätzte Nagmanow. Die Eisenbahn soll China an Turkmenistan und die Türkei anschließen. Dies lässt allerdings gehörigen Spielraum für Spekulationen über den genauen Streckenverlauf.
Um Turkmenistan mit der Türkei zu verbinden muss mindestens noch das Territorium eines Staates durchfahren werden; das des Irans oder das Asberbaidschans. Da Nagmanow darauf nicht einging, scheint sicher, dass es noch keine internationale Einigung darüber gibt. Kasachstan versucht wohl offenbar durch den Beginn der Arbeiten auf seinem Territorium den Verhandlungsprozess anzuschieben.
Die Route hätte gegenüber der Transsib einen deutlichen Vorteil für den Eisenbahntransport zwischen Europa und China: Sie ist kürzer und damit beschleunigt sich der Warentransport erheblich.
Andererseits ist die Durchfahrt durch mehrere Staaten immer mit bürokratischen Schwierigkeiten verbunden, da jedes Land seine eigenen Transitbestimmungen hat. Und dass es offenbar bis jetzt keine Einigung über den Bau der Strecke gibt, verdeutlicht nur einmal mehr die Problematik.
(ab/.rufo)
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