Moskau. Die Steuerbehörde überraschte den Mobilfunkbetreiber Wympelkom kurz vor Jahresende mit einem besonderen Neujahrsgeschenk: Die Steuerforderungen für das Jahr 2002 wurden auf 21 Mio. USD (15,4 Mio. Euro) festgesetzt. Dies ist deutlich niedriger als die Summe, die für das Jahr 2001 fällig wird: 157 Mio. USD (115,4 Mio. Euro). Die Börse reagierte auf diese Nachricht mit Erleichterung.
Anfang Dezember hatte das Finanzministerium die russische Business-Elite mit dem gewaltigen Steuerbescheid für Wympelkom (Betreiber von Beeline) aufgeschreckt. Die über 100 Mio. Euro Steuerforderungen für das Jahr 2001 an das Alfa-Tochterunternehmen weckten Befürchtungen, dass das Yukos-Szenario sich nun in Russlands Telekombranche wiederholen würde.
Es gab die ersten Gerüchte, dass das dem Oligarchen Michail Fridman gehörende Telekomunternehmen nun ebenfalls planmäßig in den Ruin getrieben werden solle. Eine neue Runde der Eigentumsumverteilung sei im Gange, hieß es.
Die verhältnismäßig milden Forderungen für 2002 haben diese Ängste erst einmal zerstreut. Die Börse machte sich selbst ein schönes Neujahrsgeschenk und legte kurz vor Jahresende eine kleine Rallye hin.
(ab/.rufo)
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