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Der Krise die Zähne zeigen - mit gutem Personal. (Foto: krisenfeste Scherl-Matroschka)
Der Krise die Zähne zeigen - mit gutem Personal. (Foto: krisenfeste Scherl-Matroschka)
Montag, 07.09.2009

Welche Chancen haben Expatriats auf Spitzenpositionen?

Moskau. Auch in ausländischen Unternehmen, die in Russland tätig sind, hat bei der Besetzung von Führungspositionen inzwischen die „Normalität“ Einzug gehalten. Die Zeit der bedingungslosen Dominanz der „Expats“ ist vorbei.

Wurden anfangs stets Führungskräfte aus dem Westen entsandt, so werden in Russland und anderen Ländern Osteuropas längst nicht nur die Positionen im unteren und mittleren Segment mit einheimischen Mitarbeitern besetzt. Vermehrt werden auch für die Führungspositionen in den osteuropäischen Tochtergesellschaften Einheimische rekrutiert, sagt Personalberater Robert A.Scherl.

Die Zeit der Expatriates neigt sich bis auf einige Ausnahmen ihrem Ende zu.

Initiativbewerbungen von Russlanddeutschen, Kontingentflüchtlingen, ehemaligen DDR-Bürgern und Deutschen mit polnischem oder tschechoslowakischem Migrationshintergrund für eine Vermittlung auf dem russischen Markt finden bei weitsichtigen und erfahrenen deutschen Arbeitgebern aus dem deutschsprachigen Ausland immer weniger Beachtung.

Bei Russland-Aktuell
• Russlands Arbeitsmarkt stark branchenspezifisch geprägt (04.09.2009)
• Qualifiziertes Personal ist trotz Krise in Russland rar (02.09.2009)
• Arbeitserlaubnis, Visum, Entsendungs- u. Arbeitsvertrag (09.09.2009)
• Wie entwickeln sich die Realeinkommen in Russland? (11.09.2009)
Auch für Osteuropäer, wie z. B. Polen oder Tschechen, die früher noch mit (vermeintlichen) Russisch-Kenntnissen bzw. (vermeintlicher) Russland-Kompetenz punkten konnten, wird „die Luft dünner“. Macht es kaum Sinn, einen Russen in Polen für ein deutsches Unternehmen als Führungskraft zu beschäftigen, so gilt umgekehrt daselbe.

In Russland wird hingegen ein Deutscher ohne Migrationshintergrund von den meisten Russen deutlich mehr akzeptiert als Osteuropäer, Balten oder Russlanddeutsche. Eine Ausnahme sind Bürger aus dem ehemaligen Jugoslawien (insbesondere Serben) und Bulgarien. Dies hat vor allem einen historischen Hintergrund.

Länderkenntnis und Fremdsprachenkompetenz sind eine Selbstverständlichkeit


Auch Führungskräfte, die lange in Westeuropa tätig waren und nun in Folge der Krise in Osteuropa anheuern wollen, tun sich deutlich schwerer. Denn mittlerweile ist in der Region eine neue selbstbewusste und hochqualifizierte Generation herangewachsen, die das Phänomen der Expatriates zunehmend verdrängt.

Länderkenntnis und Fremdsprachenkompetenz sind gerade bei Führungspositionen kein Einstellungskriterium mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit, betont Robert A.Scherl.

Auf welches Ausbildungsniveau trifft man in Russland?


Im großen und ganzen ist das russische Ausbildungsniveau nach wie vor auf einem hohen Niveau, insbesondere im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, obwohl nach wie vor ein Mangel an Ingenieuren und Technikern (vor allem mit Sprachkenntnissen) herrscht, davon geht man bei SCHERL & PARTNER aus. In Russland wird im Gegensatz zu Deutschland mehr in die „Breite“ hin ausgebildet.

Mehr dazu ausserdem im Internet
• www.scherl-partner.com
• Literaturtips für den Erfolg in Russland

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Qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit guten Sprachkenntnissen lassen sich gerade in Moskau, aber auch in St. Petersburg und – mit entsprechenden Abstrichen – auch in manch anderer Großstadt in den Regionen durchaus finden, wenn auch mit immer größeren Schwierigkeiten.

Absolute Spezialisten sind aber - wie auch in Deutschland - weitaus seltener anzutreffen, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Controlling, Logistik, Anlagenbau und Produktion, vor allem in der Kombination mit guten Fremdsprachenkenntnissen.

Die Ausnahme sind Bewerber, die ein Studium im Ausland absolviert haben. An dieser Stelle muss man jedoch hinzufügen, dass viele Russen sehr kreativ sind und sich bei der entsprechenden Schulung und Perspektive schneller und erfolgreicher in neue Gebiete einarbeiten können als viele Deutsche, Schweizer und Österreicher.

Es ist keine Seltenheit, russische Philologen anzutreffen, die vor 10 Jahren eine Stelle bei einer deutschen Firma im Maschinenbau antraten und heute einem gut ausgebildeten russischen Vertriebsingenieur in nichts mehr nachstehen.


(marketing/.rufo)


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