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Deripaska zieht es vor, eine satte Abfindung zu zahlen, damit keine unschönen Details ans Licht kommen. (Foto: Russia Today)
Deripaska zieht es vor, eine satte Abfindung zu zahlen, damit keine unschönen Details ans Licht kommen. (Foto: Russia Today)
Freitag, 19.10.2012

Vergleich: Deripaska zahlt Tschernoi 200 Millionen

Moskau. Der Rechtsstreit zwischen den russischen Oligarchen Deripaska und Tschernoi scheint beigelegt: Deripaska zahlt seinem Ex-Partner 200 Mio. Dollar. Experten sehen in dem Vergleich Vorteile für beide Seiten.

Michail Tschernoi (auch Chernoi oder Tchernoi geschrieben) hatte vom Aluminium-Monopolisten Oleg Deripaska gerichtlich einen Schadensersatz über eine Milliarde Dollar für seinen ehemaligen Aktienanteil an RusAl verlangt. Deripaska hatte sich mit dem Argument geweigert, Tschernoi sei niemals sein Geschäftspartner gewesen.

Kurz vor Prozessbeginn in London hatte Chernoi die Klage jedoch überraschend zurückgezogen. Eine Rolle mag dabei die Niederlage von Boris Beresowski gegen Roman Abramowitsch in einem ähnlich gelagerten Verfahren gewesen sein.

Bei Russland-Aktuell
• Warnig wird Ober-Aufseher über Deripaskas RusAl (03.10.2012)
• Tschernoi vs. Deripaska: womöglich gütliche Einigung (27.09.2012)
• Beresowski unterliegt Abramowitsch vor Londoner Gericht (31.08.2012)
• Neuer Deal: Deripaska verkauft China Schweinefleisch (27.06.2012)
• Deripaska verlässt Top-10 der russischen Milliardäre (19.04.2012)
Die Zeitung „Wedomosti“ schreibt am Freitag, Deripaska habe sich nun bereit erklärt, Tschernoi im Rahmen einer gütlichen Einigung im Laufe der nächsten sechs Jahre 200 Millionen Dollar zu zahlen. Weitere 200 Millionen Dollar bekommt er von Ex-Partner Iskander Machmudow, einem Stahlbaron aus dem Ural.

Die Gegenleistung: Tschernoi verzichtet in Zukunft auf gerichtliche Auseinandersetzungen mit Deripaska und Machmudow. Letztgenannter habe keine Streitereien mit Tschernoi gehabt, wolle sich aber absichern, schreibt das Blatt.

„Tschernoi hat weise gehandelt“, wird ein ehemaliger Geschäftspartner der beiden Oligarchen zitiert: „Er hat einen langwierigen Rechtsstreit mit Deripaska vermieden, der viel Geld für Anwälte gekostet hätte.“ Zwar bekäme er jetzt sehr viel weniger als ursprünglich gefordert, aber das sei „garantiertes reales Geld“.

Deripaska und Machmudow würden auf diese Weise „ihren Ruf schonen“, weil im Laufe des Prozesses „viele unschöne Dinge hätten ans Tageslicht kommen können“. Das Risiko des Prestigeverlusts sei größer als eine Abfindung über 200 Millionen Dollar.



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