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| Andrej Bugrow - neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Norilsk Nickel (Foto: lenta.ru) |
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Dienstag, 21.06.2011
Aktualisiert 22.06.2011 22:29
Sonnenwende: Neuer Aufsichtsratschef bei NorNickelMoskau. Bei der ersten Sitzung des neuen Aufsichtsrates bei "Norilsk Nickel" ist der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Woloschin, der vom Konzern RusAL/Deripaska nominiert wurde, von dem Interross-Vertreter Bugrow abgelöst worden.
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Neuer Vorsitzender wurde Andrej Bugrow von Interross/Potanin. Damit ist nach jahrelangem Streit um die Führung der weltweit größten Nickel-Mine eine wichtige Entscheidung gegen RusAl (25% der Aktien) und für Interross (30%) gefallen.
Bei der Abstimmung im Aufsichtsrat hatte sich zwar der traditionell mit Interross verbündete NorNickel-Generaldirektor Michail Strschalkowski der Stimme enthalten. Auf Vorschlag eines unabhängigen Aufsichtsratsmitgliedes wurde Bugrow überraschend nominiert und mit den Stimmen der Interross-Vertreter und Minderheitsaktionären gewählt.
Interross-Sprecher Andrej Kirpitschnikow erklärt, man habe den Vorschlag aufgenommen, weil er das Verhältnis zwischen den NorNickel-Aktionären optimal wiedergebe.
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Finanzfachmann mit internationalem Ruf
Andrej Bugrow war jahrelang Vizedirektor des Potanin-Konzerns Interross, arbeite neun Jahre lang an der NorNickel-Spitze. Bugrow geniesst einen guten Ruf als Finanzfachmann in der russischen Wirtschaftselite.
Finanzminister Alexej Kudrin, der als Liberaler gilt, erklärte, er kenne und schätze Bugrow sehr. Bugrow habe als russischer Direktor in der Weltbank gearbeitet und habe viel und erfolgreich mit Entwicklungskrediten für verschiedene Branchen gearbeitet.
Ebenso überraschend wie die Wahl Bugrows angesichts des jahrelangen Stellungskrieges um NorNickel war, dass Alexander Woloschin durchfiel.
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Woloschin war erstmals in 2008 auf Vorschlag von RusAl/Deripaska als unabhängiger Aufsichtsratsvorsitzender gewählt worden. Er sollte nach einer Vereinbarung von RusAL und Interross für einen Interessenausgleich der beiden Großaktionäre sorgen.
Woloschin zog sich aber seit 2008 zunehmend heftige Kritik von Minderheitsaktionären und NorNickel-Management zu und wurde bereits 2010 überraschend nicht wiedergewählt, dann aber im März 2011 (auch mit den Stimmen von Interross) doch wieder ins Amt gebracht.
Gewinne ausschütten oder investieren?
Hauptstreitpunkte in der Unternehmenspolitik waren und sind, welcher Anteil des Gewinns nicht ausgeschüttet oder für Bonuszahlungen verwandt, sondern in Betriebsentwicklung und Umweltschutz investiert werden soll.
Alexander Woloschin, der mit dem im Exil lebenden Oligarchen Boris Beresowski eng liiert war, war unter Jelzin und dann Putin Leiter der Kremladministration. Woloschin war bei NorNikel Vertrauensmann des Alu-Oligarchen Oleg Deripaska, der mit dem Familienclan der Jelzins verwandschaftlich eng verbunden ist
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Nach der Aufsichtsratssitzung kündigte ein Sprecher des RusAl-Konzerns an, man werde auf eine Neuwahl des Vorsitzenden drängen. Moskauer Analytiker halten es aber nicht für ausgeschlossen, dass sich Oleg Deripaska zum Verkauf seines 25%-Paketes entschliessen könnte.
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