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Obsthändler auf dem Markt (foto: rufo)
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Dienstag, 15.03.2005

Putin hält Kleinunternehmer für ordenswürdig

St. Petersburg. Wladimir Putin hat sich für das Kleinunternehmertum in die Bresche geworfen: Jeder der angesichts der heutigen bürokratischen Hindernisse eine Firma eröffne, habe eine „Medaille für erwiesenen Mut“ verdient. Wobei der Präsident diesmal nicht – wie so oft in Russland – nur die selbstlosen Kämpfer und Opfer mit Ehrenzeichen abspeisen will, sondern auch dem Problem auf den Grund gehen möchte. Das sagte er zumindest.

Auf einer Regierungssitzung bezeichnete Putin die Registrierung eines Unternehmens als faktisch unmöglich. „Das ist eine Verhöhnung der Leute und des gesunden Menschenverstands. Denjenigen, die eine eigene Firma aufmachen, muss man einen Orden für erwiesenen Mut verleihen“, ätzte der Staatschef.

Ein Endlos-Gelage der Bürokratie

Es sei der Regierung und den Regionalverwaltungen bislang nicht gelungen, Bedingungen zu schaffen, unter denen das kleine und mittelständische Unternehmertum aufblühen könne, so Putin. Viele Fragen seien zudem Sache der Kommunen. „Wir müssen mit den Kollegen in den Föderationssubjekten eine allgemeine Rahmenvereinbarung erreichen“. Ansonsten würde dieses „Bacchanal“ ewig weitergehen, so Putin.

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Die Wirtschaftszeitung „Delowoj Peterburg“ fügte dem heute in einem Kommentar hinzu, dass die Registrierung eines Unternehmens bei weitem „nicht der schlimmste Moment im Leben eines Geschäftsmannes“ sei – dies scheine wohl nur „aus der Perspektive der Präsidentenlimousine“ so: Erstens sei in Petersburg vor einem Jahr „zum Neid des ganzen Landes“ ein „Ein-Schalter-System“ zur Registrierung geschaffen worden. Und noch immer gebe es jede Menge juristischer Dienstleister, die für 200 Dollar den quälenden Papierkrieg abwickeln würden.

„Was würde Wladimir Wladimirowitsch sagen, wenn er erfahren würde, dass die Stadtverwaltung 1.000 Geschäftsräume versteigern lassen möchte?“, fragt sich hingegen die Zeitung. Denn diese existenzwichtige Frage quäle alle Kleinunternehmer, die diese Flächen gegenwärtig von der Stadt gemietet hätten.
(ld/.rufo)


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