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Sollte Weißrussland das letzte Angebot von Gasprom ausschlagen, werden die Gaslieferungen an Neujahr eingestellt. (Foto: Archiv). |
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Freitag, 29.12.2006
Gasstreit: Vertragsabschluss heute in Moskau?Moskau. Eine Delegation der weißrussischen Regierung will sich heute mit der Führung des Energiekonzerns Gasprom treffen. In Moskau soll der Vertrag über die Gaslieferungen für das Jahr 2007 unterzeichnet werden.
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Laut Planung sollte der Flieger mit der weißrussischen Delegation an Bord um 14.00 Uhr Ortszeit Minsk verlassen. In Moskau, in der Zentrale des russischen Energiekonzerns Gasprom, werden die Emissäre unter Führung des stellvertretenden Energieministers Wladimir Towpenjez bereits erwartet. In letzter Minute, so berichten russische Medien, wolle die weißrussische Seite den neuen Vertrag über die russischen Gaslieferungen für das kommende Jahr 2007 unterzeichnen.
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Eine letzte Chance
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Der alte Vertrag läuft in nur drei Tagen aus und bisher herrscht Uneinigkeit über die Höhe des Gaspreises zwischen den Verhandlungspartnern. Im Verlauf der Auseinandersetzung nahm Lieferant Gasprom seine Anfangsforderungen in Höhe von rund 200 US-Dollar für 1.000 Kubikmeter Gas nach und nach zurück und bezifferte den Kaufpreis in einem letzten Angebot mit 105 US-Dollar.
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In einem aktuellen Interview mit Agence France Presse äußert sich Gasprom-Sprecher Sergej Kuprijanow unnachgiebig: Es gebe noch eine Chance auf Einigung. Wenn Weißrussland allerdings nicht bereit sei, 105 US-Dollar für 1.000 Kubikmeter zu zahlen, werde am 01. Januar um 10.00 Uhr morgens das Gas abgedreht.
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Blockade gegen russische Medien?
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Weißrussland beharrt indessen auf einem Preis in Höhe von lediglich 75 US-Dollar. In dem öffentlich ausgetragenen Konflikt soll Minsk zwischenzeitlich mit einer Blockade der in Weißrussland verbreiteten russischen Medien gedroht haben. Wie russische Medien berichteten, sollten die Sendungen russischer TV-Kanäle nach dem 01. Januar 2007 in Weißrussland nicht ausgestrahlt und russische Zeitungen nicht ausgeliefert werden.
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Der weißrussische Informationsminister Wladimir Russakjewitsch dementierte wenig später allerdings entsprechende Meldungen. Alle russischen Medien werden nach dem 01. Januar normal arbeiten, so Russakjewitsch gegenüber der Agentur Interfax. Die Fernsehsendungen würden gesendet und auch der Abonnement-Vertrieb von Zeitungen laufe erfolgreich.
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Ob und zu welchen Konditionen heute, drei Tage vor dem Auslaufen des alten Vertrags und vor einem möglichen Lieferstopp, ein neues Abkommen abgeschlossen wird, bleibt angesichts der zugespitzten Lage derzeit offen. Teile der weißrussischen Bevölkerung glauben scheinbar nicht an eine rechtzeitige Beilegung des Konflikts. Laut russischen Medienberichten decken sie sich bereits mit warmer Kleidung und Devisen ein. (cj/.rufo)
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