Donnerstag, 28.12.2006
Gasstreit: Gazprom denkt laut über Exportzoll nachSt. Petersburg. Im gegenwärtig festgefahrenen Streit zwischen Gazprom und Weißrussland um einen angemessenen Preis für Erdgaslieferungen im nächsten Jahr droht die russische Seite mit einer Erhöhung ihrer Forderungen: Gasprom-Chef Alexej Miller sagte am Mittwoch vor Journalisten, die Gasholding wolle der russischen Regierung vorschlagen, für Gaslieferungen nach Weißrussland zusätzlichen Exportzoll einzuführen.
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Laut Miller gilt derzeit kein Exportzoll für russische Gaslieferungen nach Weißrussland. Dies bedeutet einen Verlust von 1,3 Milliarden US-Dollar für den Staatshaushalt. Gazprom will sich in dieser Angelegenheit an die russische Regierung wenden, sagte Miller.
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Laut Miller würde die Einführung des Exportzolls und die ausschließliche Anwendung von Marktformeln den Gaspreis für Weißrussland bis auf 260 US-Dollar je 1000 Kubikmeter heben. Die russische Regierung erklärte zunächst, diese Frage zu prüfen, gab aber zu verstehen, dass an eine Einführung jetzt nicht gedacht werde.
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Gazprom forderte von dem Nachbarland zunächst 200 Dollar, reduszierte seine Forderungen am Mittwoch aber auf 110 Dollar, von denen 80 Dollar bar bezahlt und der Rest mit der Hälfte der Aktien von Beltransgas verrechnet werden sollte.
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Weißrussland bestand aber auf einem Maximalpreis von 75 Dollar sowie einer sofortigen Einmalzahlung von 2,5 Mrd. Dollar für 50 Prozent von Beltransgas.
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Gasprom ist nicht der Weihnachtsmann, um Weißrussland solche Geschenke zu machen, ätzte daraufhin Gazprom-Sprecher Sergej Kuprianow. Faktisch fordere das Nachbarland damit für das nächste Jahr kostenloses Gas und 1 Milliarde Dollar Aufzahlung. (ld/rufo-RIA Novosti)
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