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Wenn weniger gekauft wird, gibt es auch weniger zu befördern (Foto: Ballin/.rufo) |
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Mittwoch, 15.10.2008
Finanzkrise trifft Transportbranche in RusslandMoskau. Die globale Finanzkrise hat nicht nur Russlands Börse voll im Griff, auch der realen Wirtschaft droht ein Abschwung. Die Wachstumsprognose sinken. Die Transport-Branche trifft die Entwicklung stark.
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Die Banken waren das erste Opfer der Finanzkrise. Doch in diesen Strudel geraten nun immer weitere Sektoren und Branchen der russischen Wirtschaft. Hauptproblem: Es gibt kaum noch Kredite. Schon bislang war es für Mittelständler schwer, an Kredite zu kommen. Wegen Geldmangels öffnen die Banken ihren Safe nun praktisch gar nicht mehr.
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Wirtschaftswachstum trübt sich ein
Viele russische Unternehmen sind daher gezwungen aktuelle Projekte einzufrieren. Eine Entlassungswelle drohe, meinen Experten. Finanzminister Alexej Kudrin geht inzwischen von einem heftigen Abbremsen der russischen Wirtschaft aus. Die IWF-Prognose von 5,5 Prozent BIP-Wachstum im nächsten Jahr nannte er zu optimistisch. Vor einigen Wochen ging die russische Regierung selbst noch 6,7 Prozent aus.
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Logistiker und Spediteure trifft diese Entwicklung hart. Weniger Waren, weniger Umsatz bedeutet auch weniger Transport. Hinzu kommen für den Transportsektor steigende Treibstoff-Kosten.
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Erster Frachtflieger steht vor dem Aus
Ein Opfer dieser Entwicklung ist die vor dem Bankrott stehende Frachtfluggesellschaft Tesis (zuvor musste schon AirUnion wegen interner Probleme aufgeben). Firmenchef Alexej Kujmow verhandelte bereits mit den Fluggesellschaften Volga-Dnepr und Atlant-Sojus und anschließend mit der Betankungsgesellschaft TOAP über eine Übernahme.
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Nach deren Scheitern droht nun die Pleite. Bei Tesis wollte Russland-Aktuell niemand die Situation kommentieren. Doch TOAP-Chef Jewgeni Ostrowski hält den Bankrott für einen absolut normalen Prozess für Tesis angesichts der Marktlage.
Probleme werden größer
Der Vize-Präsident von Volga-Dnepr, Sergej Schkljanik, erklärte in einem Interview, dass die Branche im August und September einen Rückgang der Aufträge verspüre. Wenn sich das fortsetzt, werden sich die Probleme der Spediteure nur verstärken, fügte er hinzu.
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RZD muss Börsengänge zurückstellen
Selbst die russische Bahn spürt bereits erste Folgen der Finanzkrise. Der Börsengang der Frachttöchter Transcontainer und Refservice musste wegen der Börsenflaute abgesagt werden. Damit fehlen wichtige Finanzierungsquellen für künftige Projekte.
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RZD-Chef Wladimir Jakunin ist dennoch optimistisch, dass die Krise gemeistert wird. Es könne wegen der Finanzkrise einzelne Verzögerungen bei bestimmten Projekten geben, gestand er Russland-Aktuell ein, doch er sei zuversichtlich, dass die Bahn ihr Ziel erreiche.
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Operatives Geschäft der Bahn noch wenig betroffen
Das operative Geschäft der RZD ist nach Angaben des Pressedienstes noch nicht beeinträchtigt. Der Güterstrom ist bisher nicht weniger geworden, erklärte Pressesprecherin Natalja Akafjewa Russland-Aktuell. Allerdings seien die meisten Bestellungen auch noch vor der Krise abgegeben worden, schränkt sie ein.
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In den ersten 9 Monaten 2008 steigerte die RZD den profitablen Gütertransport gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf 1,0148 Mrd. t. Im September wurden 111,6 Mio. t. befördert ein leicht schwächeres Ergebnis als in den Vormonaten.
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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