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Boris Nemsic: Brutales Geschäft. Trotz einer guten Bilanz im Krisenjahr muss er seinen Posten bei Vimpelcom räumen. (Foto: Ballin/.rufo) |
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Freitag, 11.06.2010
Österreicher Nemsic gibt bei Beeline den Hörer abMoskau. Das Geschäft hier ist brutaler als in Österreich, sagte Vimpelcom-Chef Boris Nemsic erst vor kurzem in einem R-A-Interview. Nun bekommt er dies am eigenen Leib zu spüren. Er muss beim Mobilfunkanbieter gehen.
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Kein Anschluss unter dieser Nummer: Der Österreicher Boris Nemsic ist nicht mehr CEO beim Mobilfunkanbieter Vimpelcom (Beeline). Er und Generaldirektor Alexander Torbachow werden durch die bisherige Finanzdirektorin Jelena Schmatowa ersetzt, die den Konzern als alleinige Chefin führen soll.
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Seit einem Jahr im Amt
Nemsic war erst vor einem Jahr auf dem Tiefpunkt der Wirtschaftskrise nach Russland gekommen. Unter dem früheren Telekom Austria Chef löste Vimpelcom seine Cashflow-Probleme, vollendete die Integration mit dem Festnetzanbieter Golden Telekom und begann mit dem Aufbau von Telefonnetzen in Vietnam und Kambodscha.
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Zuletzt fusionierte Vimpelcom zudem mit dem großen ukrainischen Mobilfunkanbieter Kyivstar. Die gemeinsame Holding, die Vimpelcom und Kyivstar unter dem Namen Vimpelcom Ltd lenken soll, hat ihren Sitz in Amsterdam.
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Vimpelcom verliert Marktanteile in Russland
Trotz der Erfolge waren die Aktionäre nicht rundum zufrieden. So hat Vimpelcom auf seinem Heimatmarkt Russland Marktanteile verloren. In der Anzahl der Abonnenten wurde der Konzern zuletzt von Megafon überholt und ist nun nur noch die Nummer drei. Auch bei den Einnahmen sind die Marktanteile leicht zurückgegangen, auch wenn Vimpelcom hier noch hinter MTS den zweiten Platz hält.
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Schmatowa soll als Finanzexpertin für mehr Effizienz bei den Investitionen sorgen. Sie weiß genau, wo es welche Möglichkeiten zur Optimierung des Geschäfts gibt, lobt der Mobilfunk- Analyst von VTB Capital Viktor Klimowitsch die neue Vimpelcom-Generaldirektorin.
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Starke Frau statt Tandem
Gerüchte über die bevorstehende Ablösung des Tandems an der Vimpelcom-Spitze hatte es seit Tagen gegeben. Allerdings hieß es bislang, dass Nemsic nach Amsterdam gehen solle, um die Holding von dort aus zu leiten. Ob ihm der Posten angeboten wurde, ist unklar.
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Nemsic war für einen Kommentar zu seiner Ablösung am Freitag nicht zu erreichen. Sein Dreijahresvertrag lief ursprünglich bis zum Frühjahr 2012.
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