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Rekord: (fast) die längste Putin-Pressekonferenz aller Zeiten. (Foto: Vesti)
Rekord: (fast) die längste Putin-Pressekonferenz aller Zeiten. (Foto: Vesti)
Donnerstag, 20.12.2012

Putins Pressekonferenz: Rundumschlag in 4,5 Stunden

Moskau. Die große Pressekonferenz von Präsident Putin in Moskau wurde erwartungsgemäß zum Galopp durch aktuelle Themen. Viereinhalb Stunden lang ging es um Innen- wie Außenpolitik, Wirtschaft, Soziales und auch Privates.

Erwartungsgemäß kam die aktuellste Frage – das Verbot für amerikanische Staatsbürger, russische Kinder zu adoptieren – gleich am Anfang der Konferenz, zu der 1.200 Journalisten aus dem ganzen Land geladen worden waren, von denen 60 aktiv an dem Gedankenaustausch teilnahmen.

Das Adoptionsverbot, das am Mittwoch in zweiter Lesung in der Duma verabschiedet worden war und wahrscheinlich Freitag auch in der dritten angenommen werden wird, sei korrekt, so Wladimir Putin.

Bei Russland-Aktuell
• Putin vor der Presse: US-Adoptionsverbot gerechtfertigt (20.12.2012)
• Duma billigt US-Adoptionsverbot in zweiter Lesung (20.12.2012)
Nicht, weil es eine Antwort auf die sogenannte „Magnitski-Liste“ (Einreiseverbot für russische Beamte) sei, sondern weil sich die USA nicht an die kürzlich gefasste Vereinbarung halten, nach denen Russland Prozesse gegen amerikanische Eltern, die Vergehen gegen Adoptivkinder begangen haben, beobachten darf.

Der Präsident betont allerdings, ähnlich wie Premierminister Dmitri Medwedew, die Adoptionspraxis in Russland ließe sehr viel zu wünschen übrig, dort sei noch viel zu tun. Im Idealfalle sollten russische Waisen im eigenen Land neue Eltern finden können.

Keine Diktatur


Ein Journalist fragte, ob Putin zufrieden sei „mit dem autoritären Regime, das er in zwölf Jahren aufgebaut hat“. Der Präsident wies den Vorwurf zurück: das System sei nicht autoritär; hätte er eine Diktatur gewollt, hätte er mit der Parlamentsmehrheit von „Einiges Russland“ leicht die Verfassung ändern können.

Man solle Demokratie nicht mit Trotzkismus und Anarchie verwechseln, so Putin: „Ordnung, Disziplin und Gesetzestreue widersprechen nicht den demokratischen Regierungsformen.“

Bei Russland-Aktuell
• Presse: Kreml kennt keine Gnade mehr bei Korruption (03.12.2012)
• Betrugsschaden im Verteidigungsministerium wächst (28.11.2012)
• Präsident Putin feuert Verteidigungsminister Serdjukow (06.11.2012)

Korruption hat Tradition


Ob Ex-Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow etwas auf dem Kerbholz habe, sollten die Gerichte entscheiden, beschied Putin die Frage eines Journalisten. Eine andere Frage – zu Ex-Finanzminister Alexej Kudrin – beantowrtete Putin mit der Bemerkung: „Er bleibt in meiner Mannschaft, wenn auch im Hintergrund.“

Russlands größtes Problem – die Korruption – werde auch in Zukunft viel Ärger machen: „Die hat bei uns doch Tradition“, so Putin. Dabei bemühte er einen historischen Witz über Peter I., der allen Dieben die Köpfe abschlagen wollte, aber rechtzeitig daran erinnert wurde, dass er dann mutterseelenallein auf Russlands weiter Flur zurückbleiben würde.

Bei Russland-Aktuell
• Kreml dementiert Krankheit von Präsident Putin (30.11.2012)
• Zerrung oder Rückenleiden? Putin sagt Termine ab (01.11.2012)

Den Töchtern geht es gut


Natürlich durfte die Frage nach Putins Gesundheitszustand nicht fehlen, der in letzter Zeit heftig diskutiert wird. Der russische Präsident nahm es mit spezifischem Humor. Die Gerüchte über seine Handlungsunfähigkeit würden systematisch von seinen Opponenten gestreut, aber er wolle alle versichern: „Das werdet ihr nicht erleben!“

Auf die Frage, wie es seinen beiden Töchtern gehe, antwortete Putin traditionell ausweichend, da er sein Privatleben nicht gern zur Schau stellt. Maria und Jekaterina Putina seien in Moskau, würden studieren und arbeiten, es sei alles in Ordnung. Putin: Ich bin stolz auf meine Kinder!“

Der Rekord von 2007 hat Bestand


Nach viereinhalb Stunden war der Frage- und Antwortmarathon dann zu Ende. Die Pressekonferenz, die erste in diesem Format seit 2008, war im Internationalen Handelszentrum über die Bühne gegangen, nicht im Kreml, wie sonst üblich.

Dort hatte sie vor vier Jahren dreieinhalb Stunden gedauert - weit weniger als 2007, als mit vier Stunden und 40 Minuten der bisherige Rekord aufgestellt worden war.


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Paulsen-Consult 07.01.2013 - 22:06

Alles klar Ivanfi,

aber seltsam, so eine klare Antwort von Ihnen zu hören.


ivanfi 30.12.2012 - 08:01

Neeeé, P-C., bei mir ist alles in Ordnung…..

P-C. schreibt:
„Tatsächlich hatte der Tesckismus in der DDR etwas ähnlich verwirrtes, wie ihr Kommentar.
Man war nämlich bei Protesten der eigenen Bevölkerung grundsätzlich der Meinung, es handele sich dabei um imperialistische Subversion des Westens…“
------
Nein, P-C., seien Sie beruhigt ich bin nicht verwirrt.

Aber ich empfehle Ihnen, Äpfel mit Birnen nicht zu vergleichen,
die zudem auch noch
in reichlich unterschiedlichen Epochen,
in Zeiten mit ganz unterschiedlichen politischen Maßstäben gereift waren, sind.

OK so, P-C. ?


Paulsen-Consult 29.12.2012 - 23:28

Ivanfi verwirrt?

Ich habe schon länger Verdacht, dass sie schnell in Verwirrung geraten. Der von mir erwähnte Satz ist ein Zitat von Putin, welches ich durch den Begriff Tscheckismus ergänzt habe.
Tatsächlich hatte der Tesckismus in der DDR etwas ähnlich verwirrtes, wie ihr Kommentar.
Man war nämlich bei Protesten der eigenen Bevölkerung grundsätzlich der Meinung, es handele sich dabei um imperialistische Subversion des Westens (siehe auch Handbuch der Staatssicherheit der DDR).
Die haben dann die Zeichen genauso unsauber und oberflächlich gedeutet, wie Sie Ivanfi, der Sie offensichtlich noch nicht einmal diesen Artikel richtig konzentriert lesen konnten!


ivanfi 23.12.2012 - 20:16

Energieautarkie im Westen................?

Jaja, Royaler,

überall Windmühlen, Solarzellen, Biogasanlagen, (zzgl. 50% BT-Mais-Monokulturen der landwirtschaftlichen Nutzfläche)

Blockheizwerke (Stromerzeugung mit archaischen Kolbenmotoren),

10.000 km neue Stromleitungen,

die Landschaft voller SCHÖNER Pumpspeicherwerke (die gerade mal 1…3% des Nennlast-Bedarfs absichern können),

Fitnesstudios als Stromlieferanten mit Hilfe der „arbeitenden Bevölerung“,

Einkaufszentren, Bürogebäude mit Körperwärme-Rückgewinnung,

CO2 Giftgasanlagen unter den Häuser der Bevölkerung in Brandenburg und Schleswig-Holstein,

eine genervte, neurotisierte, drangsalierte Bevölkerung, der alle 30 Minuten neue Strompreise, je nach verfügbarem Angebot und notvendigem Bedarf berechnet werden,

eine DEINDUSTRIALISIERUNG der BRD, weil alle Betriebe, die es sich leisten können, dahin wandern, wohin sie wegen dieser üblen „Planwirtschaft“ entfliehen können…..

Und dann funktioniert das System NOCH IMMER NICHT! So ein Schitt! Lieber naiver Träumer, Royaler…..


Uwe Niemeier 23.12.2012 - 20:06

...tja, wenn man die ganzen Vorschläge so liest ...


... was Russland so machen und Deutschland so lassen soll und wenn hier von Royaler vorgeschlagen wird, dass beide, Präsident und Kanzlerin abgeben sollen - da sollte man sich rechtzeitig Gedanken über eine neue Regierungsform machen. Wie wäre es mit der Rückkehr zu einer royalen Staatsmacht. Zwar ein wenig konservativ, dafür aber mit Tradition.


ivanfi 23.12.2012 - 19:25

Paulsen-Consult meint:

„Man solle Demokratie nicht mit Trotzkismus und Anarchie verwechseln...
aber auch nicht mit Tscheckismus, ein Geheimdienst, der überall Subversion wittert…“
-------

Ich habe den Eindruck, dass Sie Paulsen-Consult Putin und den Regierungsapparat für so blöde halten, dass sie es nicht wissen: „Man solle Demokratie nicht mit Trotzkismus und Anarchie verwechseln...“

Und Sie halten Putin und die russische Regierung für so blöde, dass sie „Tscheckismus, ein Geheimdienst“, sind, dies betreiben, die WESTLICHE Subversion „OHNE GRUND wittern“ Sie wittern nicht P-C., sie haben dafür FAKTEN! (Das ist wohl ein Unterschied, zwischen Annahme und Tatsachen.)

Sie meinen also der Westen betreibt KEINE Subversion gegen Russland?

Dann sind sie offenbar im falschen Film, P-C.!


Royaler 23.12.2012 - 17:29

Subtiles zum Jahreswechsel

Der Bericht über das präsidiale Palaver ist mindestens so essentiell subtil wie die Aussagen des autoritärsten Langzeit-Präsidenten mit seiner seit 2008 einmalig langen Sprechpräsenz.
Zum wirklichen Fortkommen Russlands nichts Wichtiges:
Zukunftsinvestitionen, Stärkung des Bildungssystems, Wandlungsfähigkeit in Richtung Zivilgesellschaft, Verteilungsschlüssel der staatlich abgeschöpften Ressourcegewinne - alles Fehlanzeige.
Aber 3 Kinder Wunsch und Rüstungshandel mit Indien im Umfeld der Rede.
Was macht Putin als Nächstes?
Ein drittes Kind oder mal ne Adoption zur Entlastung der Schroederchen Russlandhilfegroßfamilie;
oder was ganz Anderes: neue Intimpartnerschaft mit Angela Merkel, weil die Deutschland am meisten beim Rüstungsgeschäft nach vorne bringt, ähnlich wie\'s jetzt waffenklirrend cool aus Putins Stall zur Weihnacht ertönt gen Morgenland.
Zum Jahre 13 ff ist da nur ein Gesamtwechsel in den politischen Leitlinien zu wünschen, weg mit Putin und Merkel zugleich - mehr Nützliches für die Leute vor Ort - Demokratie im Osten und
Energieautarkie im Westen - das hilft einem entatomisierten Weltklima insgesamt am besten und geht prima Hand in Hand.


Stoll 23.12.2012 - 03:01

Putin geht seinen Weg und millionen Russen den ihren

Die Russen, die über genügend Money verfügen, bringen ihre Schätze außer Landes und die mit viel Grips und guter Ausbildung sich gleich ganz selbigst. Das macht jedes Land irgendwann kaputt. Der Menschenexodus, der praktisch seit dem Untergang des Sowjetimperiums nicht mehr aufhört, hat sich unter Putins rigider Herrschaft nicht veringert. Abstimmung des Volkes mit Füßen wird das genannt und ist das beste Zeichen, ob man sich im Land noch wohl fühlt und seine Träume verwirklichen kann. Beides haben Millionen verneint und sind gegangen. Gerade Russen mit ihrer tiefen russischen Seele voller Heimatliebe haben sich gegen ihr Verbleiben in der Heimat entschieden. Gründe sagen sie, gibt es genügend. Weh tut es trotzdem.


Paulsen-Consult 22.12.2012 - 23:12

@ Putin und Iwanfi

Man solle Demokratie nicht mit Trotzkismus und Anarchie verwechseln...
aber auch nicht mit Tscheckismus, ein Geheimdienst, der überall Subversion wittert, hat noch nie mit einer Demokratie zusammengepasst. Weder in der damaligen DDR noch im heutigen Russland.


ivanfi 21.12.2012 - 18:34

Der Westen steigert den Druck gegen Russland

Dass der Westen (USA, GB, F, also die atomaren Westmächte, die ERZFEINDE Russlands und Chinas insbesondere!)
RUSSLAND GEGENÜBER einen HÄRTEREN GANGART der,- den russischen Staat zu zerstören trachtende – bewaffnete S U B V E R S I O N ANSTERBEN,
dass der Westen „langsam“ auf den Aufbau, auf die Unterstützung von bewaffnetem Terrorismus (wie in vielen Ländern der Welt praktiziert) übergeht,
das ist aus dem DLF-Hörbeitrag
am 21.12.2012 um 17:51 (Länge: 4Min 43Sek) von Thomas Franke aus Moskau herauszuhören. (Dies ist an Schäbigkeit nicht zu überbieten!)

Titel des Beitrages:
„Radikalisierung in Moskau. Zum Interesse Oppositioneller an der RAF“ (
Redakteurin im Studio: Katrin Hondel)

In dem Hörbeitrag wird von interviewten Russinen und Russen die Terroristin Ulrike Meinhof und die ganze RAF-Bande heroisiert.
Der DLF (BRD-systemkonformer NATO-Sender auf Kosten der BRD-GEZ-Zahler) leistet dafür mediale Propaganda.


Matthias 21.12.2012 - 14:49

„Ordnung, Disziplin und Gesetzestreue widersprechen nicht den demokratischen Regierungsformen.“ - kommt auf die Gesetze an...


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