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Stand Boris Beresowski seit 1979 im Sold des KGB? (Foto: Archiv) |
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Montag, 06.08.2007
Putin-Kritiker Beresowski angeblich 1979 KGB-AgentMoskau. Exil-Oligarch Beresowski war seit 1979 KGB-Agent. Offiziell sei Beresowski Anfang der 90iger Jahre aus dem IM-Netz ausgeschlossen worden. Seine Kritik an Putin sei ein Racheakt. Das behauptet der Duma-Abgeordnete Hinstein.
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Beresowski sei im Jahre 1979 für den KGB angeworben worden, heißt es in einem neuen Buch des Duma-Abgeordneten Alexander Hinstein (Chinstejn), der als Enthüllungsjournalist in der russischen Boulevardpresse bekannt geworden ist.
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Beresowskis Einfluss gründe sich auf drei Legenden die Legende vom großen sowjetischen Wissenschaftler, vom Paten des Kreml und vom erfolgreichen Unternehmer. Keiner dieser Mythen entspreche der Wahrheit, schreibt Hinstein.
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Der Mythos vom Kybernetiker ...
In Wirklichkeit sei Bereswoski nur wissenschaftliche Hilfskraft für Systemtechnik und Automatisierung gewesen. Seine Dissertation habe er sich von Freunden schreiben lassen. Bis auf wenige Ausnahmen sei er bei seinen angeblichen wissenschaftlichen Publikationen nur als Co-Autor aufgetreten. Das ergebe eine Durchsicht dieser Arbeiten, behauptet der Duma-Abgeordnete.
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Tatsächlich sei Beresowski ein guter und kontaktfreudiger Organisator, der sich schnell das Vertrauen von Menschen erwerben könne. Darum sei es ihm gelungen, in jungen Jahren in der Lada-Fabrik (AvtoVaz) in Togliatti Zugriff auf eine extrem begehrte Mangelware zu bekommen nämlich auf Ersatzteile für die Autos Marke Lada, Schiguli und Niva.
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Die Legende vom genialen Unternehmer ...
Auf diese defizitären Ersatzteile seien damals ausnahmslos alle vom Kosmonauten und Minister bis zum Kolchosbauern - angewiesen gewesen. Das habe Beresowski alle Türen geöffnet. Dies habe ihm auch geholfen, als er 1979 in Mahatschkala wegen Schiebereien und Betrug festgenommen worden war.
Mit seiner Firma LogoVaz (LogoWas) hatte Beresowski später Anfang der 90iger Jahre bei fingierten Export-Import-Operationen mit Ladas seine erste Million verdient.
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Im übrigen aber habe Beresowski als Unternehmer versagt, schreibt der Abgeordnete Hinstein. Bei Aeroflot habe er hohe Verluste zu verantworten, AvtoVaz habe er an den Rand des Bankrotts gebracht. Selbst der Ölkonzern Sibneft sei unter Beresowski erfolglos gewesen. Gegenwärtig verfüge Beresowski über keine Unternehmen mehr.
Das Märchen vom Kreml-Paten ...
Im Kreml selbst, zu dem er zu Jelzins Zeiten Zutritt hatte, habe Beresowski nie eine entscheidene Rolle gespielt. Er sei vielmehr von allen als Blitzableiter genutzt worden. Seine jetzige Kritik am Kreml sei emotional getrieben wie bei einer gekränkten Ex-Geliebten.
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Das Kapital, das er nach der Trennung von seinem langjährigen Partner Badri Patrakantsischwili zur Verfügung hatte, dürfe in spätestens fünf Jahren aufgebraucht sein, schätzt Hinstein. Beresowskis setze sein gesamtes Vermögen dafür ein, seine Rachegelüste an Putin zu stillen.
(mig/.rufo/Moskau)
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