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Klinisch sauber war es am landesweiten Wahltag nur in den Wahllokalen - die Opposition will wieder viele schmutzige Tricks bemerkt haben (Foto: tv/rufo)
Klinisch sauber war es am landesweiten Wahltag nur in den Wahllokalen - die Opposition will wieder viele schmutzige Tricks bemerkt haben (Foto: tv/rufo)
Montag, 15.10.2012

Gouverneurswahlen: ER-Kandidaten siegen durch die Bank

Moskau. In allen fünf Regionen, in denen am Sonntag erstmals wieder Gouverneure bei Wahlen bestimmt wurden, haben die Kandidaten der Kreml-Hauspartei Einiges Russland gewonnen. Auch in Chimki gab es keine Überraschung.

Auf die amitierenden oder bisherigen Regional-Vorsteher der Putin-Partei entfielen nach den offiziellen Wahlergebnissen zwischen 65 und 78 Prozent der Stimmen. Wie schon bei allen Wahlen in der letzten Zeit will die Opposition vielerorts Betrugsmanöver bemerkt haben, während die Wahlbehörde wie üblich von einem korrekten Urnengang spricht und allenfalls kleine Schönheitsfehler zugibt.

Amur, Belgorod und Nowgorod: Drei Viertel für den Gouverneur


Das – aufgrund des Zeitunterschieds zu Moskau – erste und dann auch höchste Ergebnis fuhr Oleg Koschemjako, der Gouverneur des Amur-Gebiets an der chinesischen Grenze ein: Er errang 77 Prozent der Stimmen. Zweiter wurde der Kandidat der Kommunisten mit 10 Prozent.

Im Gebiet Belgorod siegte der amtierende Gouverneur Jewgeni Sawtwschenko mit 78 Prozent. Auf dem zweiten Platz lag hier eine LDPR-Kandidatin mit 12 Prozent.

Im Gebiet Nowgorod fuhr ER-Gouverneur Sergej Mitin 76 Prozent der Stimmen ein. Die Gegenkandidaten von der LDPR und den „Patrioten Russlands“ errangen jeweils ca 10,5 Prozent.

Rjasan und Brjansk: Zwei Drittel der Stimmen für ER trotz Bataillen


Im Gebiet Rjasan, wo zumindest zu Beginn der Wahlkampagne eine heftige politische Konkurrenz geherrscht hatte, kam der Kreml-Kandidat Oleg Kowaljow auf 65 Prozent. Als bester der verbliebenen drei Gegenkandidaten kam der Vertreter der Kommunisten auf 22 Prozent.

Bei Russland-Aktuell
• Brjansker Kreml-Kandidat tritt bei Gouverneurswahl an (12.10.2012)
• Brjansk: Kandidaten-Schwund bei Gouverneurswahlen (09.10.2012)
• Putin unterzeichnet Gesetz über einheitlichen Wahltag (03.10.2012)
• Chimki: Bürgermeister illegaler Wahlwerbung angezeigt (25.09.2012)
• Gouverneurswahlen: Kandidatenfilter lässt wenige durch (10.09.2012)
Ähnlich hoch fiel das amtliche Ergebnis im Gebiet Brjansk aus, wo der gegenwärtige Gouverneur Nikolai Denin eine Woche vor der Wahl zunächst von einem Gericht disqualifiziert und dann von der höheren Instanz doch wieder zugelassen worden war.

Der einzige nach diesem Manöver übrig gebliebene Gegenkandidat, der Kommunist Wadim Potomski, konnte ihm dennoch nicht gefährlich werden: Er errang 29,5 Prozent, während Denin mit 67 Prozent gewählt wurde.

Chimki: ER-Bürgermeister gewinnt - Umwelt-Aktivisten auf Platz 2 und 3


Mit einem dem Kreml genehmen Ergebnis endeten auch die von diversen Skandalen und Konflikten überschatteten Bürgermeisterwahlen im Moskauer Vorort Chimki: Der amtierende Stadt-Chef Oleg Schachow gewann mit 47,6 Prozent.

Auf den zweiten Platz kam mit 17,6 Prozent die Oppositionsaktivistin und Leiterin der Bürgerinitative „Für den Chimki-Wald“ Jewgenija Tschirikowa. Oleg Mitwol, angetreten für die „Allainz der Grünen – Volkspartei“ kam auf 14,4 Prozent. Tschirikowa sprach von „Unmengen von Wahlverstößen“.

Diametrale Einschätzungen über korrekten Ablauf


Auch aus vielen anderen Regionen, wo gestern gewählt wurde, berichteten Wahlbeobachter und Journalisten von Manipulationen oder Regelabweichungen mit den Wählerlisten oder den schon berühmt-berüchtigten „Karussells“.

Dabei werden als Stimmvieh engagierte Personen mit Bussen von einem Wahllokal zum anderen gefahren werden, um mit Billigung des dortigen Personals mehrfach abzustimmen.

Die Wahlkommission will hingegen landesweit nur einige Dutzend Verstöße registriert haben. Und die Kreml-Partei "Einiges Russland" spricht von einem alles in allem korrekten Wahlgang - und freut sich über ihre Siege in ausnahmslos allen Wahlen landesweit.


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Royaler 17.10.2012 - 12:50

Wieder am Platz: Das Fragezeichen wächst

15.10.2012 20:22 Royaler

Zu:Russland-News | Gouverneurswahlen: ER-Kandidaten siegen durch die Bank
Das Fragezeichen wächst
Wahlbetrug ist nicht gestoppt - das ist die zweitwichtigste Meldung.
Eine Sondermeldung wert sind in der Tat Wahlbeteiligungen zwischen
12 und 20 %.
Wer will da in Russland eigentlich keine Demokratie?
Wer soll gewonnen haben?
Wieviel Prozent von der Gesamtbevölkerung vertreten denn die Gewählten, die Anhänger von Einiges Russland?
Das wirkt wenig überzeugend und gar nicht als Zustimmung zu einem System und seinen ER - Amtsinhabern, beides weitestgehend auf den Präsidenten und seine Richtung eingeschworen.
Also: Großes Fragezeichen.



Russland-News | Gouverneurswahlen: ER-Kandidaten siegen durch die Bank


Royaler 17.10.2012 - 12:45

äußerst kritisch: Oberwasser - Bombe ...

Es schlägt ein wie eine Bombe - Udalzow verhaftet, 14.00 Uhr Moskauer Zeit am heutigen 17.Oktober, gehen die Berichte um die Welt - überall wird das Thema direkt angegangen.
Haben da einige Herrschaften
Oberwasser bekommen - nach abgewarteten Kommunalwahlen jetzt anscheinend die Stimmung hinter der Putin Fraktion? Und kurz vor dem Massenprotest am Samstag?
Was bleibt jetzt?
Alle aus der Opposition müssen jetzt mit Ähnlichem rechnen wie Udalzow?
Schema: Vorwand - in die Ecke stellen - und plattmachen.
Ein Schema, das in Diktaturen bekannt ist.
Deshalb die internationale \"Pressebombe\".
Was bleibt?
Russlands Elite wandert aus
STEFAN SCHOLL | 26.09.2012
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Russlands-Elite-wandert-aus;art4306,1649361

Das alles ist kritischst zu beobachten:
Willy Brandt konnte es im April 1933 nicht anders machen, als Mitglied der radikalen SAP blieb ihm nichts anderes übrig, als von Lübeck nach Norwegen zu gehen und von dort den Widerstand fortzusetzen.
Damals kamen die Deutschen in freiere Länder - heute sind es unsere Nachbarn, die Russen.
Es scheint im vollen Gange zu sein, was den Vergleich zu den totalitären \"Herrschaften\" des letzten Jahrhunderts nicht zu scheuen braucht.
Äußerst kritische Beobachtung ist angesagt.


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