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Auf über 38 Grad stiegen im Sommer die Temperaturen in Moskau (Foto: Ballin/.rufo)
Auf über 38 Grad stiegen im Sommer die Temperaturen in Moskau (Foto: Ballin/.rufo)
Donnerstag, 18.11.2010

Hitzewelle in Russland: Die Amis sind an allem schuld

Moskau. Hitze und Smog haben in Russland in diesem Sommer tausende Menschen dahingerafft. Im Kampf gegen die Waldbrände hat die Politik versagt. Nun werden Schuldige gesucht. Die Presse hat sie schon gefunden: In den USA.

In Moskau gibt es einen Lieblingsfeind und der sitzt in Washington. Diesmal sollen die Amerikaner die Russen im Sommer geröstet haben. Bedient haben sie sich dazu der Erfindung einer Klimawaffe. Die geniale Idee dazu stammt natürlich von russischen Wissenschaftlern.

Klimawaffe statt globaler Erwärmung


„Die globale Erwärmung gibt es nicht. Alle Wetterkapriolen sind Resultat der Anwendung von Klimawaffen“, zitiert die Boulevardzeitung „Argumenty i Fakty“ einen gewissen Strahlenphysiker Nikolai Lewaschow.

Russland hat in diesem Sommer schwer unter der Hitze gelitten. Das Land fuhr eine Missernte ein. Statt der erwarteten 100 Mio. Tonnen Getreide sind es gerade einmal 60 Mio. Tonnen geworden. Premier Wladimir Putin stoppte daraufhin den Getreideexport.

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Zugleich war das heiße Wetter Katalysator für riesige Waldbrände von Moskau bis hinter den Ural. Die Einsatzkräfte waren hoffnungslos überfordert. Hitze und Smog haben außerdem die Sterberate der Russen im Sommer um über 50.000 Personen angehoben.

Hitze kommt aus Alaska


Dem Artikel nach wurde die anormale Hitze in Zentralrussland in Alaska verursacht. Dort soll ein kleines Forschungszentrum des HAARP-Programms (Programm zur Untersuchung der Atmosphäre mithilfe hochfrequenter elektromagnetischer Wellen) Strahlen ins Weltall geschossen haben.

Diese Strahlen seien in der Lage, die Ozonschicht zu ionisieren, erklärt die Zeitung ihren Lesern. Über das amerikanische Satellitensystem lassen sich die Strahlen angeblich weiterleiten, so dass sie dann an beliebiger Stelle wieder zur Erde zurückgeschickt werden können.

Dort, wo die Strahlen zurückkommen, erzeugen sie ein Ozonloch über der Erde.

Zuerst sei dies über Europas Feldern getestet worden, als sich die Europäer weigerten, genmodifiziertes Getreide der Amerikaner zu kaufen. Die von den Amerikaner erzeugte Hitze sorgte dann für eine Missernte in Europa.

Jetzt sei Russland an der Reihe, erklärte die Zeitung. Warum Moskau ausgerechnet in diesem Sommer den Zorn Washingtons auf sich geladen hat, bleibt in diesem Artikel unklar.

Geniale russische Wissenschaftler im Frondienst der USA


Immerhin werden die Leser dafür mit pikanten Details zur Entstehung dieser Klimawaffe gefüttert. In dem Forschungszentrum in Alaska sitzen demnach nämlich russische Wissenschaftler. Bis 1975 habe es auch in der UdSSR Arbeiten an einer Klimawaffe gegeben. Danach sei das Programm eingemottet worden. Als die Sowjetunion dann zusammenbrach hat der Geheimdienst die armen Forscher in den Westen gelockt, wo sie nun für den Klassenfeind schuften müssen.

Bliebe vielleicht noch zu erwähnen, dass wenigstens der im Artikel zitierte „Strahlenforscher“ Nikolai Lewaschow noch in Russland lebt. Auf seiner Webseite bietet er das absolute Wissen und heilende Videoseancen an. Gott sei Dank!



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Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓

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jich 19.11.2010 - 15:15

HAARP

Ach bitte. Die Gerüchte um Wettermanipulation mittels HAARP stammen ursprünglich nicht aus Russland, sondern aus den USA. Verschwörungstheoretiker verbreiten genug Geschichten über HAARP und es ist klar, dass diese in Russland vor allem bei der \"gelben Presse\" gut ankommen...


Gena 19.11.2010 - 07:52

Paranoia?

Die russischen Medienberichte klingen ja wirklich verrückt, fast wie Paranoia, über die man sich zu Recht lustig machen kann. Aber es bleibt doch ein Restverdacht, dass die moderne Wissenschaft klammheimlich Dinge bewirken kann, die wir uns nicht erträumen lassen! Es wird übrigens auch manchmal berichtet, dass es die Möglichkeit gibt, Erdbeben künstlich und unauffällig auszulösen! Auch eine Errungenschaft sowjetischer Wissenschaftler ...


jich 18.11.2010 - 18:34

Ich könnte schwören ich hätte so einen Artikel bereits vor paar Monaten in unserer lokalen Zeitung gelesen.


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