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| Die Wand des Anstoßes: Die Justiz ließ eine Wohnung zumauern - und dann wieder aufbrechen (Foto: 1. Kanal/newsru) |
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Donnerstag, 11.06.2009
Erbstreit: Retter befreien eingemauerte FamilieNowosibirsk. Rettungsdienst-Leute haben unter Aufsicht von Gerichtsvollziehern einen Eingang in eine Wohnung geschlagen, in der eine Woche lang eine Mutter und ihr Sohn festsaßen, weil es keinen Zugang mehr gab.
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Der Vorfall in Nowosibirsk ist allerdings nicht auf Willkür von Behörden, Baufirmen oder einer Hausverwaltung zurückzuführen, sondern auf einen Erbschaftsstreit innerhalb einer Familie. Im Jahr 2000 hatte ein inzwischen verstorbenen Geschäftsmann zwei benachbarte Wohnungen gekauft und diese zusammengelegt.
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Gemeinsame Wohnung, verschiedene Besitzer
Allerdings übertrug er die Besitzrechte der einen Hälfte an seinen Sohn, die der anderen an seinen Bruder. Onkel und Neffe erhoben deshalb später beide Anspruch auf die zusammengelegte Wohnung und deckten sich gegenseitig mit Räumungsklagen ein.
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Schließlich entschied ein Gericht, dass die Wohnung zwischen den Streithähnen zu teilen sei und an der Stelle der einstigen Wand wieder eine Trennwand aus Hohlblocksteinen errichtet werden soll. Dies geschah unter Aufsicht von Gerichtsvollziehern am 2. Juni.
Ein auswegloses Urteil
Die Gerichtsentscheidung war allerdings nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss: Eine der beiden neuen Wohnungen hatte seither keine Küche mehr - und auch keinen Zugang zum Treppenhaus.
Zwei Bewohner blieben trotz der absehbaren Isolierung in der Wohnung - und wurden durch den wohlmeinenden Teil ihrer Verwandtschaft mit durchs Fenster abgeseilten Lebensmitteln versorgt.
Nachdem zahlreiche Medien über den Familien-Immobilien-Konflikt berichtet hatten, präzisierte das Gericht seine Entscheidung und erklärte, es sei durchaus vorgesehen gewesen, der abgetrennten Hälfte zeitgleich einen neuen Zugang an Stelle der vor Jahren zugemauerten Wohnungstür zu schaffen.
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Die befreiten Bewohner sind aber auch mit dieser Lösung nicht zufrieden: Sie wollen weiter gegen ihre Verwandten nebenan klagen: Diese sollen ihrer Meinung nach für die Kosten der Einrichtung des neuen Wohnungs-Zugangs sowie einer Küche aufkommen.
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