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Auf dem Podium: deutsche und russische Energieexperten. (Foto: Schultz/.rufo) |
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Montag, 21.06.2010
Ökologie-Konferenz im Schatten des WirtschaftsforumsMoskau. Parallel zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg fand am Freitag in Moskau eine Konferenz statt, die die Chancen einer grünen Wirtschaft in Russland erörterte. Es herrschte gedämpfter Optimismus.
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Während Russland auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg einen neuen Partner für sein ehrgeiziges Pipeline-Projekt South Stream gefunden hat, debattierten Wissenschaftler und Ökologen in Moskau über die Chancen einer energiepolitischen Wende.
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Wirtschaft wichtiger als Umwelt
Die Reihen im Veranstaltungssaal des Instituts für Moderne Entwicklung blieben allerdings verhältnismäßig leer. Viele der angefragten Referenten haben wegen des parallel stattfindenden Internationalen Wirtschaftsforums ihre Teilnahme bei uns abgesagt.
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Dies erklärt Roman Scheffler von der Heinrich-Böll-Stiftung, die die Konferenz in Kooperation mit dem russischen Institut für Nachhaltige Entwicklung und dem Institut für Moderne Entwicklung organisiert hat.
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Offenbar hat die Wirtschaft der Ökologie den Rang abgelaufen. Das nahm den Organisatoren aber nicht den Optimismus: Wir hoffen, dass dieser Dialog der Anfang einer aussichtsreichen Politik in Russland wird, sagte Jewgeni Gontmacher, Vorstandsmitglied des Instituts für Moderne Entwicklung, zum Auftakt der Konferenz.
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Kein Anreiz in grüne Technik zu investieren
Der Widerstand gegen die ökologische Transformation in Russland ist noch immer groß. Zwar hat die Politik erkannt, dass der auf Gas und Öl gegründete Wohlstand auf wackeligen Beinen steht, und mit der russischen Energiestrategie und gesetzlich neue Rahmenbedingungen geschaffen.
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Doch die Hürden für eine ökologische Modernisierung sind noch längst nicht vollständig aus dem Weg geräumt.
Unternehmen haben nicht genügend Anreize, in energieeffiziente Technologien und Umweltschutz zu investieren. Die Strafen für Schadstoffemissionen sind noch immer geringer als die Investitionskosten für effizientere Technologien, erklärt Wladimir Sacharow, Direktor des Instituts für Nachhaltige Entwicklung.
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Russland Energielieferant der Zukunft?
Dabei verfügt Russland nicht nur über große Vorräte fossiler Energieträger, sondern auch über ein großes Potential erneuerbarer Energien. Die Subventionierung fossiler Energien behindert allerdings noch immer die Wende zur grünen Energietechnik. Nach Meinung von Felix Christian Matthes, Klimapolitik-Forscher am Öko-Institut Berlin, wird sich das aber bald ändern:
Die internationale Energiewirtschaft will zukünftig den Ausstoß von C02-Emissionen komplett vermeiden. Der Anteil fossiler Energien wie Öl, Gas und Kohle wird daher massiv zurückgefahren. Wenn Russland auch in Zukunft die Rolle des Energiegebers spielen will, muss eine Umorientierung hin zu erneuerbaren Energien erfolgen.
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Bis es soweit ist, hat Russland aber noch einen weiten Weg vor sich. Neben den wirtschaftlichen und politischen Hürden fehle vor allem eine starke Zivilgesellschaft, die das System unter Druck setzt, so Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung.
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Zukünftiges Ziel: Lösungsfindung statt Problembeschreibung
Auf konkrete Lösungen konnte sich das Forum freilich nicht einigen. Wie die Wende zur grünen Wirtschaft herbeigeführt werden kann, soll daher zukünftig in Fachgesprächen erörtert werden.
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Wir hoffen, russlandweit einen Zusammenschluss von Instituten auf die Beine zu stellen, die sich dem Thema annehmen, so Wladimir Sacharow.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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