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Deripaska könnte bald neuer Besitzer von Sky Express werden (Foto: Skyexpress.ru) |
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Dienstag, 27.07.2010
Deripaska will Billigairline Sky Express übernehmenMoskau. Milliardär Oleg Deripaska verhandelt über den Kauf der Fluglinie Sky Express. Von dem Geschäft profitieren beide Seiten: Deripaska kann ein totes Projekt wiederbeleben und Sky Express auf Lizenzverlängerung hoffen.
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Schon lange versucht Oleg Deripaska, ins Luftfahrtgeschäft einzusteigen. Vor Jahren hat seine Investmentgesellschaft Basowoi Element (Bas El) die Fluggesellschaft Avialinii Kubani gekauft.
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Deripaskas Fluggesellschaft im Sinkflug
Doch die Airline mit dem Basisflughafen Krasnodar (eine Flugverbindung gibt es nach Köln) entwickelt sich schlecht. In den letzten beiden Jahren hat das Unternehmen nur Verluste eingefahren. Die Passagierzahlen stagnieren weit unterhalb der Millionengrenze.
Sky Express hingegen ist nach seiner Gründung 2006 schnell durchgestartet. Als erste Billig-Fluglinie in Russland gingen die Verkaufszahlen schnell in die Höhe. Wurden anfangs von Moskau aus nur Sotschi und St. Petersburg angeflogen, ist das Netz inzwischen auf elf Flugziele erhöht worden.
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Unsanfte Landung nach dem Höhenflug
Doch dem Abheben folgte auch bei Sky Express eine unsanfte Landung. Der Besitzer Boris Abramowitsch (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, aber nicht verwandten Roman Abramowitsch) geriet mit seinen Luftlinien KrasAir und Malev in finanzielle Turbulenzen. KrasAir ist pleite, die Malev wurde in desolatem Zustand an die ungarische Regierung zurückgegeben.
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Lizenzprobleme für Sky Express
Auch für den Ausbau von Sky Express fehlte in der Krise das Geld. Die Airline wurde verkauft, der neue Eigner ist ebenfalls nicht in der Lage zu investieren. Wegen zahlreicher, oft stundenlanger Verspätungen wurde die Fluggesellschaft nicht nur von den Passagieren, sondern inzwischen sogar von der russischen Luftfahrtbehörde angezählt.
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2008 drohten die Behörden wegen Sicherheitsverstößen schon einmal mit Lizenzentzug, am Freitag nun haben sie die Flieger von Sky Express erneut ins Visier genommen. Wegen der ständigen Verspätungen könne Sky Express die Lizenz verlieren, drohte die Behörde RosAviazia.
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Deripaska verspricht Sky Express frisches Geld
Schuld an den Verspätungen ist die miserable Finanzlage des Konzerns, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums inoffiziell mit. Der neue Investor könnte diese Probleme beheben. Nachdem Deripaska 2009 noch arg von der Wirtschaftskrise gebeutelt wurde, hat sich der finanzielle Zustand seiner Unternehmen inzwischen wieder stabilisiert.
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Für Deripaskas Luftfahrtbusiness ist der Zukauf sinnvoll. Basel besitzt neben der Fluggesellschaft Avialinii Kubani die Flughäfen Sotschi, Krasnodar, Gelendschik, Anapa und Eisk. Zwei Flughäfen fliegt Sky Express schon an. Auch die übrigen Ziele an der Schwarzmeerküste wären ein lohnendes Ziel und würden das Flughafengeschäft Deripaskas nebenbei mächtig aufpeppen.
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