Samstag, 12.04.2008
Zereteli beehrt Solowki mit 100 Meter hohem JesusMoskau. Der für seine gigantischen Projekte bekannte Moskauer Bildhauer Surab Zereteli plant eine 100 Meter hohe Jesusfigur für die Solowetzker Inseln. Menschenrechtler und Naturschützer schlagen Alarm.
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Zereteli, seines Zeichens Präsident der Russischen Akademie der Künste und Hofbildhauer des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow, hat einen ausgeprägten Hang zur monumentalen Form, man denke allein an das überdimensionale Denkmal für Peter I. in der russischen Hauptstadt.
Dieses Mal möchte er die Klosterinsel Solowki beglücken. In der geplanten, 100 Meter langen Jesusfigur soll ein Museum für die Opfer des Arbeitslagers eröffnet werden, das hier von Anfang der 1920er Jahre bis 1939 existierte und als Keimzelle des Gulag gilt.
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Gigantomanie und Solowki sind unvereinbar
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Arseni Roginski, Leiter von Memorial, der wichtigsten russischen Menschenrechtsorganisation, sieht eine Gefahr für die karge nordische Natur der Insel im Weißen Meer. Seiner Meinung nach ist die Natur dort selbst ein Denkmal für die Opfer der Stalinschen Verfolgungen.
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Gigantomanie und die Solowetzker Inseln gehören einfach nicht zusammen, so Roginski. Vonseiten der Orthodoxen Kirche verlautet, die Pläne müssten in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden und dürften ohne die Zustimmung der auf Solowki lebenden Mönche nicht umgesetzt werden.
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