Freitag, 28.09.2007
Umfrage: Bestechungsgeld Teil des BetriebsaufwandsMoskau. Eingriffe von Seiten des Staats werden nicht mehr als bedrohlich angesehen. Die Korruption ist dagegen ein größeres Hindernis für die Tätigkeit von russische Unternehmen auf dem heimischen Markt geworden.
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Das sind Ergebnisse einer gerade veröffentlichten Umfrage, für die die Wirtschaftswissenschaftler Andrej Jakowlew und Timothy Frey 500 Unternehmer befragt haben.
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Gelassener gegenüber Vater Staat
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Im Vergleich zur ersten Auflage im Jahr 2000 kommt die jetzt in der Zeitung Wedomosti veröffentlichte Folgestudie zu dem Ergebnis, dass die Mehrzahl der Unternehmer staatliche Regulierungen heute gelassener hinnimmt. Fürchteten im Jahr 2000 noch 81,7 Prozent der Unternehmer zu hohe Belastungen ihres Geschäfts durch die Steuer, so sind es heute noch 57, 7 Prozent.
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Die Mehrheit der Unternehmer gibt zudem an, die staatlichen Stellen würden heute nicht mehr so stark in die Preisbildung eingreifen, wie noch vor sieben Jahren.
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KMU müssen zahlen
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Doch es gibt auch gegenläufige Entwicklungen, die den Unternehmern auf dem russischen Markt offenbar Sorgen machen: Während im Jahr 2000 lediglich 25,1 Prozent über Korruption klagten, ist der Anteil der Besorgten unter den 500 befragten Unternehmern heute auf 32,8 Prozent angewachsen.
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Ein entscheidender Unterschied zum Jahr 2000: Damals behinderte die Korruption vor allem die großen Unternehmen. Heute müssen sich vor allem die kleinen und mittelständischen Betriebe mit korruption Beamten auseinandersetzen.
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Viele Unternehmer, so die Kommentatoren der Zeitung Wedomosti, verstünden die Beamten-Zuschüsse nicht als Bestechungsgelder, sondern verbuchten sie einfach als Betriebsaufwand.
(cj/.rufo/Moskau)
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