Dienstag, 02.06.2009
Südossetien: Polizei sprengt Journalisten-ComputerZchinwali. Absurder Zwischenfall am Wahltag in Südossetien: Während eine spanische Journalistin Wahllokale besuchte, sprengte die Polizei ihren im Pressezentrum zurückgelassenen Laptop in die Luft weil ein Spürhund ihn für eine Bombe hielt.
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Dies ist keine politische Geschichte und hat nichts mit Verfolgung von Journalisten zu tun. Dies ist eine Geschichte, die von Idiotie handelt, so Pilar Bonnet, die für die spanische Zeitung El Pais schreibt.
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Wie Bonnet berichtet, ließ sie ihr Notebook im Schreibtisch eines freundlichen Polizisten zurück, der im Pressezentrum Dienst schob. Sie wollte das Gerät nicht mit sich herumtragen, als sie bei den Parlamentswahlen am Sonntag dort einige Wahllokale anschauen wollte.
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Später habe ihr der Beamte telefonisch gesagt, dass seine Schicht zu Ende gehe. Als Bonnet zurückkam, war der Computer weg. Man sagte ihr, er sei von der Polizei abgeholt worden, weil man ihn für ein verdächtiges Objekt gehalten habe.
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Schließlich erklärte ihr die Informationsministerin Südossetiens, das Gerät sei auf einem Truppenübungsplatz gesprengt worden, da ein Spürhund sich angesichts des Computers dreimal hingesetzt habe. Dies sei das Zeichen für das Vorhandensein von Sprengstoff.
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Die spanische Journalistin bestand auf einer schriftlichen Bestätigung, dass ihr Computer gesprengt worden sei - die sie auch bekam. Auch wurde ihr gestattet, in Begleitung zweier Beamter auf dem Sprengplatz die Überreste ihres Gerätes einzusammeln. Die Trümmer präsentierte sie anschließend zum allgemeinen Bedauern im Pressezentrum den Kollegen und Presse-Betreuern der südossetischen Regierung.
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Südossetiens Präsident Eduard Kokoity habe sich inzwischen dreimal bei ihr entschuldigt und angekündigt, den Schaden zu ersetzen, so Pilar Bonnet.
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