Donnerstag, 14.06.2007
Skinhead widerruft Geständnis von 37 Rassenhass-MordenMoskau. Der 17 Jahre alte Artur Ryno, der der Polizei gestanden hatte, 37 nicht-russische Menschen aus Rassenhass überfallen zu haben, hat sein Geständnis widerrufen. Die Ermittler sind sich aber sicher, zumindest in 22 Fällen die Tatbeteiligung des jungen Skinheads beweisen zu können. Alle Überfälle bis auf einen führten zum Tod der Opfer.
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Der aus Jekaterinburg gebürtige Ryno war zusammen mit einem Moskauer Freund Ende Mai kurz nach einem tödlichen Messer-Überfall auf einen Armenier festgenommen worden, als sie per Straßenbahn vom Tatort flüchteten.
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Ihre Kleidung war blutbespritzt. Außerdem war der Mord von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden, deren Bilder ebenfalls eine Identifizierung der Täter ermöglichten.
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Ryno hatte daraufhin gestanden, 37 Überfälle auf Asiaten und Kaukasier begangen zu haben, da er die Stadt von ihnen reinigen wollte. In 20 Fällen soll der mit ihm verhaftete Pawel Skatschewski beteiligt gewesen sein. Auch zwei weitere mutmaßliche Mittäter, die an einigen der Überfälle beteiligt gewesen sein sollen, wurden inzwischen verhaftet.
Wie die Zeitung Weremja Novostej jetzt berichtet, hat Ryno sein Geständnis nun aber widerrufen. Allerdings hatte er den Ermittlern vorher an einigen der Tatorte detailliert geschildert, wie die Überfälle vor sich gingen. An Orte und Daten konnte er sich dabei manchmal aber nicht genau erinnern.
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Seinen ersten Mord soll Ryno am 21. August letzten Jahres begangen haben. Am gleichen Tag explodierte eine Bombe auf dem Tscherkisowski-Markt in Moskau, wobei zehn Menschen getätet wurden. Dieser Terroranschlag ging ebenfalls auf das Konto von Rechtsradikalen.
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Ryno hatte ausgesagt, mit den beiden unter Tatverdacht stehenden Bombenlegern bekannt zu sein.
(ld/rufo/St.Petersburg)
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