Sonntag, 03.09.2006
Russland Geschichte: Pawlik Morosow gestorbenSt. Petersburg. Am 3. September 1932 wurde die Leiche des Bauernjungen Pawlik Morosow aufgefunden. Um das Kind rankt sich einer der Hauptmythen der Sowjetideologie. Heute fragt man sich, ob Pawlik überhaupt real existiert hat.
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Es ist die Geschichte von dem Jungen, der seinen Vater anzeigt, weil der vor dem Staat Getreide versteckt. Wenig später werden er und sein Bruder tot im Wald aufgefunden. Laut offizieller sowjetischer Lesart hatten die Verwandten des reichen Bauern Rache an dem Denunzianten genommen.
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In der Sowjetzeit wurde Pawliks Handlung zur Heldentat erhoben. In den Zeiten der Kollektivierung der Landwirtschaft und des Vorgehens gegen die Kulaken (vermögende Bauern) zeigte sich der Junge als wahrer Kämpfer für die kommunistischen Ideale.
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In der Perestroika wandelte sich Pawlik vom Helden zum Judas, denn nun trat sein Verrat an der eigenen Familie in den Vordergrund. Es gibt sogar Versionen, laut denen Pawlik seinen trunksüchtigen Vater angezeigt hatte, weil das Leben mit ihm nicht zu ertragen war, oder aber von seiner Mutter angestiftet worden war, weil sein Vater sie betrogen hatte. (sb/.rufo)
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