Dienstag, 10.06.2008
Rauchverbot im Weißen Haus erlassenMoskau. Im Weißen Haus, dem russischen Regierungsgebäude, wurde ein vollständiges Rauchverbot eingeführt. Dabei gelten einige Regierungsmitglieder, allen voran Außenminister Sergej Lawrow, als leidenschaftliche Raucher.
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War das Rauchen früher im Weißen Haus sowohl im Treppenhaus, als auch in speziellen Raucherzonen gestattet, blieben zuletzt nur noch die Toiletten als Raucherinseln übrig. Nun hängen auch dort Plakate mit der Aufschrift "Rauchen verboten".
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Raucher im Weißen Haus müssen also zukünftig auf die Straße, um ihre Tabaksucht zu stillen. Bislang hat sich noch keines der Regierungsmitglieder beschwert. Dabei gilt vor allem Außenminister Sergej Lawrow (der allerdings zur Not im Gebäude des Außenministeriums rauchen kann) als kompromissloser Verfechter des Rauchens.
Im Jahr 2003 kam es zu einem heftigen Streit zwischen Lawrow und UN-Generalsekretär Kofi Annan. Als Annan das Rauchen im UN-Hauptgebäude verbieten wollte, erwiderte Lawrow, dass ihm das Gebäude nicht gehöre und rauchte weiter.
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Seit 2001 geht Russland verschärft gegen das Rauchen vor. Damals unterschrieb Präsident Wladimir Putin das Gesetz "Über die Einschränkung des Rauchens". In diesem Jahr hat Russland die internationale Anti-Tabak-Konvention ratifiziert, die u.a. ein Verbot von Tabakwerbung vorschreibt.
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Freilich sind diese Einschränkungen nicht grundlos. Russland gilt als das Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten weltweit.
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Jährlich sterben etwa 300.000 Menschen an den Folgen von Nikotin, 100.000 davon erliegen Krebserkrankungen. Das ist mehr als die Zahl der Verkehrstoten, Drogenopfer, AIDS-Toten, Mord- und Selbstmordopfer zusammen genommen.
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