Montag, 14.07.2008
Putin kritisiert Gazprom und Miller wegen MonopolismusMoskau. Premier Wladimir Putin hat scharfe Kritik an den hohen Preisen für Flugbenzin geübt. Er drohte mit personellen Konsequenzen bei der Antimonopolbehörde. Auch Gazprom-Chef Alexej Miller musste Kritik einstecken.
|
|
Putin erregte sich insbesondere darüber, dass die Preise für Kerosin in Russland höher sind als in Westeuropa, obwohl Russland Öl fördert und Westeuropa den Rohstoff importieren muss.
|
"Man muss vor allem die Monopole bei der Treibstoffversorgung der Flughäfen zerstören", erklärte Putin. Sollte die Antimonopolbehörde mit dieser Aufgabe nicht klar kommen, werde es Entlassungen geben, drohte der Premier.
|
Einmal beim Thema Monopol angekommen, kritisierte er auch den Gasmonopolisten Gazprom (Gasprom) und dessen Führungsspitze.
|
"Wie oft kann man über das barbarische Verbrennen von Erdölgas klagen?!..Ich möchte Alexej Borisowitsch Miller darauf aufmerksam machen, dass die Ölgesellschaften bis heute Probleme haben, Zugang zu Ihren Pipelines zu bekommen", sagte Putin.
|
Einwände des so Gescholtenen wischte Putin beiseite. Miller solle bei seiner Aufgabe als Gazprom-Chef vor allem staatliche Interessen im Auge behalten, empfahl er.
|
Es ist das erste Mal, dass Putin in der Öffentlichkeit Gazprom so scharf kritisiert. Allerdings entwickelt sich derzeit ein scharfer Interessenkonflikt zwischen den beiden Staatskonzernen Gazprom und Rosneft, vor allem um den Bereich Erdölgas.
|
Rosneft fühlt sich diskriminiert beim Zugang zu den Gaspipelines von Gazprom. Vize-Premier Igor Setschin hatte daher in der vergangenen Woche angeordnet, innerhalb eines Monats eine Lösung des Problems zu suchen. Setschin ist neben seiner Regierungsfunktion auch Aufsichtsratschef bei Rosneft.
|
|
|