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Das Tauchboot Mir-1 hat schon die Titanic und den Nordpol erforscht. Nun ging es auf den Grund des Baikalsees (Foto: TV) |
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Mittwoch, 30.07.2008
Baikal-Expedition stößt früher auf Grund als erwartetUlan-Ude. Der erste Tauchgang zweier russischer Tauchboote im Baikalsee endete mit einer kleinen Enttäuschung: Zwar ging technisch alles glatt aber der tiefste See der Erde erwies sich weniger tief als erwartet.
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Den bisherigen Tieftauchrekord in Süßwasser hatte Anfang der 90er Jahre eine kanadische Expedition ebenfalls im Baikalsee aufgestellt. Sie erreichte 1637 Meter unter der Oberfläche des sibirischen Meeres den schlammigen Grund des Sees.
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Tauchgang bei knapp 1.600 Meter Tiefe beendet
Die mit großem Aufwand nun angeschobene russische Expedition wollte natürlich gerne tiefer tauchen aber es gelang nicht: In 1.580 bzw. 1.592 Meter Tiefe erreichten die beiden von den Titanic-Erkundigungen weltbekannten Tauchboote Mir-1 und Mir-2 beim ersten Tauchgang am Dienstag den Baikalboden.
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Der Ozeanologe Anatoli Sagalewitsch, der die Mir-1 pilotierte, erklärte nach dem Auftauchen, dass man den Boden auf etwa 3,5 Seemeilen Strecke entlang gefahren sei. Das ist eine sehr ebene Gegend da, es gibt keinerlei Vertiefungen zum weiteren Abtauchen.
Ein Aufsetzen auf dem Boden sei auch fast unmöglich, da schon bei der leichtesten Berührung gewaltige Wolken an Sediment aufgewirbelt würden. Möglicherweise hätten die Kanadier seinerzeit einfach einen Messfehler begangen, mutmaßte man an Bord des Pontons, der für die Expedition als Trägerschiff der beiden U-Boote ausgerüstet wurde.
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Duma-Chef Gryslow gratuliert vorschnell zum Weltrekord
Zunächst hatte allerdings eine Rekordmeldung die Runde durch die Agenturen gemacht: Beide Boote hätten 1.680 Meter Tiefe erreicht, hieß es. Der Duma-Vorsitzende Boris Gryslow gratulierte daraufhin schon vorschnell den Tauch-Spezialisten zum neuen Weltrekord. Doch da hatte jemand versehentlich und vorschnell 100 Meter auf die Meldungen aus der Tiefe aufgeschlagen.
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Expeditions-Chef Artur Tschilingarow, Polarforscher und seinerseits Duma-Vizevorsitzender, beschwichtigte hinterher, dass derartige Expeditionen ja nicht Rekorden zuliebe gemacht würden.
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Wissenschaft und Politik als Triebfedern der Expedition
Es ginge einzig um die wissenschaftliche Erkundung des Baikalsees und den besseren Schutz des größten Trinkwasserreservoirs der Welt. Die beiden Mir-Tauchboote entnahmen auf ihrer ersten Fahrt auch Wasser- und Bodenproben.
Um Politik ging es nebenbei aber auch: Wie schon vor einem Jahr am Nordpol wurde auch am Boden des Baikal ein russisches Fähnchen aufgestellt - sowie eines der Föderationsrepublik Burjatien, zu der die tiefste Stelle gehört.
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Noch 160 Tauchfahrten geplant
Deren Präsident Wajtscheslaw Nagowizyn durfte die medienwirksame erste Fahrt in die Tiefe ebenfalls mitmachen. Er gestand ein, dass es ihm dabei schon gehörig mulmig gewesen sei.
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In diesem Jahr sollen noch 60 Tauchfahrten folgen, für 2009 sind 100 Tauchgänge geplant. Dabei wollen die russischen Forscher planmäßig geologische, hydrologische, biologische und archäologische Untersuchungen vornehmen. Aber auch die Suche nach eventuellen Bodenschätzen am Baikalboden steht auf dem Arbeitsprogramm der Expedition.
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