Donnerstag, 07.07.2011
Neue Protestaktionen in Weißrussland, neue FestnahmenMinsk. In Weißrussland ebben die Proteste nicht ab. Am Mittwochabend gab es in mehreren Großstädten Protestaktionen. Die Polizei hat Medienberichten rund 400 Demonstranten und Journalisten festgenommen.
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Seit Wochen üben sich Opposition und Polizei im Katz-und-Maus-Spiel. Nachdem die Demonstrationen unmittelbar nach den Präsidentenwahlen im Dezember brutal niedergeschlagen wurden, hat die Opposition ihre Taktik geändert.
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Statt lauten Losungen und Plakaten setzt sie nun auf bloßes Händeklatschen. Die Behörden hingegen bleiben bei ihrer bewährten Taktik: Festnahme.
Am Mittwoch wurden Protestaktionen u.a aus Minsk, Brest und Mogiljow gemeldet. Vor allem in Minsk versucht die Opposition dabei, die Polizeikräfte zu zerstreuen. Statt wie früher zentral fanden am Abend in allen neun Stadtbezirken vereinzelte Aktionen statt.
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Augenzeugenberichten nach solidarisierten sich viele Autofahrer durch Hupen mit den klatschenden Demonstranten.
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Etwa die Hälfte der Festnahmen erfolgte in Minsk. Unter den Zugeführten sind auch Frauen und Journalisten. Unter anderem wurde ein Fernsehteam des russischen Senders NTW vorübergehend in Gewahrsam genommen. Während die russischen Journalisten wieder auf freiem Fuß sind, bleiben ihre weißrussischen Kollegn unter Arrest.
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In Weißrussland gärt es. Zu der politischen Unzufriedenheit, die bei Teilen der Bevölkerung über den autoritären Führungsstil von Präsident Alexander Lukaschenko herrscht, gesellt sich nun auch sozialer Frust. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschafts- und Währungskrise. Steigende Arbeitslosigkeit und Einkommensverluste sind die Folge.
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