Dienstag, 23.03.2010
Milliardär Wekselberg koordiniert russ. Silicon ValleyChanty-Mansijsk. Das russische Pendant zum amerikanischen Innovationszentrums Silicon Valley entsteht bei Moskau. Die Koordinierung übernimmt der Milliardär Viktor Wekselberg, erklärt Präsident Medwedew am Dienstag.
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Das geplante Forschungs- und Industriezentrum soll einen rechtlichen Sonderstatus bekommen, erklärte Dmitri Medwedew am Dienstag bei einer Beratung im westsibirischen Chanty-Mansijsk. Wie der genau aussehen soll, wird in nächster Zeit Gegenstand der Erörterung in der russischen Regierung sein.
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Ein Projekt dieser Größenordnung sollte nicht nur für staatliche Strukturen von Interesse sein, sondern in erster Linie für die russische Geschäftswelt, ist Medwedew überzeugt. Die russische Geschäftswelt solle deshalb auch die Koordinierung übernehmen.
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Kein Zufall also, dass die Wahl auf Viktor Wechselberg fällt er ist Chef des Unternehmens Renova und insbesondere als Großaktionär am russisch-britischen Konzern TNK-BP und dem russischen Aluminiumkonzern Rusal bekannt.
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Standort für das internationale Innovationszentrum ist Skolkowo im Moskauer Gebiet. Nach Meinung von Wladislaw Surkow, dem stellvertretenden Leiter der Präsidialverwaltung, sollen im russischen Silicon Valley nur die größten und modernsten Unternehmen ihren Sitz haben.
Und mindestens zwei, drei, vier Nobelpreisträger sollten dort arbeiten, sonst sei die Aufgabe nicht erfüllt. Der Bau könne zwischen drei und sieben Jahren in Anspruch nehmen. Der Staat werde nicht mehr als 50 Prozent der Finanzierung übernehmen.
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Der Standort Skolkowo gilt als Elite-Wohngegend im Moskauer Gebiet hier wohnen u. a. der Moskauer Ex-Bürgermeister Gawriil Popow und Vizepremier Igor Schuwalow. Was fehlt, sind wissenschaftliche Kader.
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Und das ist ein großer Nachteil, weiß ein Beobachter aus dem Kreml zu berichten. Sonst ergibt das kein Silicon Valley, sondern einen Silicon-Gulag, lautet sein bissiger Kommentar.
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