Dienstag, 10.08.2010
Miliz will skandalösen VIP-Unfall zu den Akten legenMoskau. Heimlich, still und leise will die Moskauer Verkehrspolizei einen skandalösen Verkehrsunfall unter Beteiligung des Lukoil-Vizechefs Anatoli Barkow abschließen. Laut Polizei sind die Unfallopfer auch die Schuldigen, nur die Zeugen widersprechen.
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Am 25. Februar prallte der Dienst-Mercedes von Barkow auf der Schnellstraße Leninski Prospekt frontal mit einem Citroen zusammen. Die beiden Insassen des Kleinwagens, zwei Ärztinnen, kamen bei dem Unfall ums Leben. Barkow musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
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Die Polizei hatte schnell einen Schuldigen gefunden. Demnach war die Fahrerin des Citroens auf die Gegenfahrbahn ausgeschert, um zu überholen.
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Zeugen berichten hingegen davon, der Mercedes Barkows sei auf der Gegenfahrbahn unterwegs gewesen. Demnach sei der Chauffeur des Lukoil-Vizes schuld an dem Unglück.
Die Unfallstelle wird von Dutzenden Kameras überwacht, die den Vorgang hätten aufklären können. Die Polizei kassierte die Überwachungsbänder und erklärte anschließend, dass faktisch alle Kameras ausgeschaltet gewesen seien. Eine einzige Kameraeinstellung wurde präsentiert. Aus der geht aber nicht hervor, wer schuldig ist.
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Die große Mehrheit der russischen Autofahrer hält das VIP-Fahrzeug für den Unfallverursacher. Immer wieder nimmt sich die russische Polit- und Business-Elite das Recht heraus, alle Regeln der Straßenverkehrsordnung zu missachten. Mit Blaulicht wird am Stau vorbei auf der Gegenfahrbahn gerast, rote Ampeln und Vorfahrtsregeln werden missachtet.
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Zwar hat Medwedew nach heftigem Protest der Autofahrer-Lobby in diesem Fall eine objektive Aufklärung des Falls gefordert. Dennoch scheint der Fall unter den Tisch gekehrt zu werden.
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Spätestens Ende August solle der Fall abgeschlossen sein, erklärte ein anonymer Polizeisprecher. An der offiziellen Version hat sich auch ein halbes Jahr nach dem Unfall nichts geändert.
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