Dienstag, 05.12.2006
Litwinenko und Polonium: Scottland Yard in MoskauMoskau. Die Scottland Yard Ermittlergruppe, die am Montagabend in Moskau-Domodedowo eintraf, war kleiner als erwartet. Drei Männer und eine Frau, angeblich aus der Antiterrorgruppe SO15, wurden von einem Vertreter der britischen Botschaft am Moskauer Flughafen abgeholt. Sie vermieden den Kontakt mit den wartenden Journalisten.
|
|
Amtshilfe in Moskau haben die Generalstaatsanwaltschaft und Verteidigungsminister Sergej Iwanow zugesichert, zu dessen Amtsbereich auch der Militärgeheimdienst GRU gehört.
|
Zur Zeugenaussage bereit ist unter anderem der Ex-Geheimdienstler Andrej Lugowoi, der als einer der letzten Litwinenko traf und jetzt ebenfalls Polonium belastet ist.
|
Aussagen will auch ein weiterer Ex-FSBler und Litwinenko-Freund. In einem Brief aus dem Gefängniskrankenhaus bei Nischni-Tagil im Ural schreibt der ehemalige FSB-Osbert Michail Trepaschkin, der FSB habe 2002 vergeblich versucht, ihn zur Ermordung Litwinenkos anzuwerben. Seine Anwälte teilten am Montag in Moskau mit, Trepaschkin bitte um Vernehmung durch die Scottland Yard Ermittler.
|
Michail Trepaschkin gehörte 1998 zu der Gruppe von Geheimdienstmitarbeitern, die zusammen mit Litwinenko auf einer Pressekonferenz erklärten, sie seien beauftragt worden, Boris Beresowski zu liquidieren.
|
2002 wurde er wegen Geheimnisverrat zu vier Jahren Haft verurteilt. 2005 wurde er vorzeitig entlassen, dann aber wieder verhaftet.
Der Kreml bietet Scotland Yard im Mordfall Litwinenko Amtshilfe an, um der Vorverurteilung Russlands beziehungsweise Putins im Westen entgegenzutreten. (mig/.rufo)
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>