Donnerstag, 27.09.2012
Kremlkritischer Milliardär nach Prügelei unter AnklageMoskau. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Milliardär Alexander Lebedew erhoben. Anlass ist eine Prügelei in einem Fernsehstudio vor gut einem Jahr. Lebedew dem eine lange Haft droht, sieht sich als politisches Opfer.
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Vor einem Jahr ließ Alexander Lebedew die Fäuste sprechen. Bei einer Fernsehdebatte zeigte der als liberal geltende Unternehmer mit KGB-Vergangenheit sich wenig demokratiefreundlich und beendete die Diskussion mit seinem Widersacher Sergej Polonski rabiat, indem er ihn mit einem Faustschlag zu Boden streckte.
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Polonski stand sofort wieder auf, die Streithähne wurden von den Moderatoren getrennt.
Später rechtfertigte Lebedew seinen Angriff damit, dass sich Polonski (ein ehemals großer Bauunternehmer, der inzwischen pleite gegangen ist) sich bei der Diskussion aggressiv verhalten habe. Die Staatsanwaltschaft leitete dennoch Ermittlungen ein.
Es dauerte allerdings über ein Jahr, ehe nun Anklage erhoben wurde. Wegen Rowdytums und Körperverletzung soll Lebedew der Prozess gemacht werden - die Höchststrafe liegt bei sieben Jahren.
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Lebedew vermutet, dass die Anklage dazu dient, ihn politisch außer Gefecht zu setzen: Putin "denkt wirklich, dass ich die Opposition finanziert habe und somit gegen Regel Nr. 1 verstoßen habe: Wenn Du Geld hast, halte Dich aus der Politik heraus", sagte Lebedew kurz vor Bekanntgabe der Anklage.
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Lebedew hatte in der Vergangenheit mehrfach die Politik des Kremls kritisiert. Zusammen mit dem sowjetischen Ex-Präsidenten Michail Gorbatschow besitzt er die bekannte Zeitung "Nowaja Gaseta".
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