Samstag, 07.04.2007
Kaliningrad: Vandalismus auf jüdischem FriedhofKaliningrad. Unbekannte haben Ende März auf dem Gelände des einstigen Friedhofs der jüdischen Gemeinde Königsbergs einen Gedenkstein für die Opfer des Holocaust geschändet. Das berichtet das in Kaliningrad erscheinende "Jüdische Journal" in seiner jüngsten Ausgabe.
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Auf das Mahnmal seien entwürdigende Losungen und Nazisymbole geschmiert worden. Der Vorsitzende der Kaliningrader jüdischen Gemeinde "Agat Israel", Viktor Schapiro, rechnet allerdings nicht damit, dass die Täter und ihre geistigen Anstifter aufgedeckt, geschweige denn bestraft werden.
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"Antsemitismus ist hierzulande so etwas eine Naturerscheinung. Alles was es darüber zu sagen gibt, ist bereits viele Male gesagt worden. Es hat sich nichts gebessert. Man muss darum darüber reden, wie wir Juden, wie jüdische Organisationen uns und unsere Stätten selbst besser schützen und vor solchen Schändungen bewahren können."
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Der ehemalige jüdische Friedhof aus Königsberger Zeit befindet sich am Litauer Wall nahe des Königstores. In sowjetischen Nachkriegszeiten diente die schon von den Nazis verwüstete und geschliffene Stätte als Park, der freilich im Lauf der Jahre immer mehr verwilderte.
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Vor einigen Jahren wurde das Areal mit Unterstützung internationaler jüdischer Organisitionen und auf Initiative des letzten Königsberger Rabbiners als Gedenkstätte hergereichtet. Inzwischen rückt die massive Wohnungsbau immer näher an das Friedhofsgelände heran, das nach jüdischem Glauben als ewig heilig gilt.
(tp/. rufo)
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