Freitag, 18.01.2008
Ex-Schachweltmeister Robert Fischer ist totReykjavik. Ex-Schachweltmeister Robert (Bobby) Fischer ist tot. Er starb im Alter von 64 Jahren auf Island. Der Amerikaner hatte in der Hochphase des Kalten Kriegs die Schachkrone gegen den Russen Boris Spasski errungen, sich dann jedoch aus der Schachszene zurückgezogen.
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Fischer gilt als eine der schillerndsten Figuren der Schachgeschichte und als einer der exzentrischsten Weltmeiter. 1972 schlug der damals 29-jährige den amtierenden Weltmeister Spasski.
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Der Kampf endete 12,5:8,5 für Fischer, obwohl der US-Schachspieler sogar eine Partie kampflos verloren hatte. Nur drei Jahre später war Fischer seinen Titel wieder los - kampflos. Vor dem Kampf gegen seinen sowjetischen Herausforderer Anatoli Karpow stellte er immer neue Forderungen, bis der Weltschachverband FIDE ihm schließlich den Titel aberkannte.
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Fischer selbst betrachtete sich zeitlebens als Weltmeister, obwohl er seit 1972 20 Jahre lang keine einzige offizielle Partie mehr gespielt hatte. Seit jener Zeit beherrschen wieder sowjetische und russische Spieler die Schachszenerie. Vorläufig letzter russischer Weltmeister ist Wladimir Kramnik, der erst im vergangenen Jahr entthront wurde.
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Fischer griff erst 1992 wieder zu den Steinen. In einem Wiederholungsmatch spielte er erneut gegen seinen einstigen Gegner Boris Spasski - und gewann erneut. Weil das Match im Bürgerkriegsland Jugoslawien ausgetragen wurde, drohten ihm die USA mit Sanktionen.
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Jahrelang wurde er vom FBI gesucht und in Japan zwischenzeitlich sogar festgenommen. 2005 erklärte sich Island bereit, ihn aufzunehmen. Am 17. Januar 2008 verstarb der leidenschaftliche Schachspieler in Reykjavik im Alter von 64 Jahren - so viele Jahre, wie ein Schachbrett Felder besitzt.
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