Dienstag, 27.03.2007
Deutschland verweigert tschetschenischem Autor AsylBerlin. Der ehemalige tschetschenische Minister und Dichter Apti Bisultanow wird in Deutschland nicht als politischer Flüchtling anerkannt. Apti wird verdächtigt, für Menschrechtsverletzungen verantwortlich zu sein.
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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) lehnte Bisultanows Antrag mit der Begründung ab, als ehemaliger Sozialminister und Vizepremier der separatistischen tschetschenischen Republik Itschkeria in den Jahren 1999 bis 2006 trage er Mitverantwortung für die Menschenrechtsverletzungen von Truppenteilen dieser Bewegung, meldet die Zeitung Kommersant.
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Bisultanow, der bereits seit 2003 in Deutschland lebt und sich dort als Dichter an internationalen Literaturfestivals betätigt hat, bestreitet diesen Vorwurf vehement. Er bezeichnet ihn als Schlag gegen ein ganzes Volk, das seit Jahren gedemütigt werde. Dabei wird er von der deutsch-kaukasischen Gesellschaft und prominenten Persönlichkeiten, wie Wolf Biermann, Günther Grass und Wolfgang Thierse unterstützt, die eine Rücknahme der Entscheidung fordern.
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Trotz dieses Entscheids kann Bisultanow, der sich offiziell zur medizinischen Behandlung in der Bundesrepublik aufhält, weiterhin in Deutschland bleiben. Von russischer Seite liegt bisher kein Auslieferungsbegehren vor. (eva/.rufo/.St. Petersburg)
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