Donnerstag, 13.09.2007
Bizewski-Massenmörder verzichtet auf VerteidigerMoskau. Der als Bizewski-Maniak bekannt gewordene Alexander Pitschuschkin will auf einen seiner Anwälte verzichten. Das erklärte der Massenmörder beim ersten Prozesstag vor einem Moskauer Gericht.
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Er will meine Interessen nicht verteidigen, sondern vertritt die Position der Anklage, begründete Pitschuschkin gegenüber den Medien. Ich habe mich mit ihm unterhalten und deshalb weiß ich, welche Taktik er verfolgen wird. Der angeklagte Mörder verlangte damit die Freistellung seines Verteidigers Roman Schirkin von dessen Mandat.
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Pitschuschkin muss sich in 49 Fällen wegen Mordes verantworten. Der Mann hatte die meisten seiner Opfer in den Bizewski Park im Südwesten Moskaus gelockt. Dort hatte er sie eingeladen, mit Wodka auf seinen kürzlich verendeten Hund anzustoßen. Wenn die Opfer betrunken waren und sich nicht mehr wehren konnten, so die Ermittler, habe Pitschuschkin ihnen von hinten mit einem Hammer, einer Eisenstange oder einem anderen harten Gegenstand den Schädel eingeschlagen. Die Leichen warf Pitschuschkin anschließend in Abwasserschächte.
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Im Vorfeld des Prozesses waren schaurige Details über den Fall über die russischen Medien verbreitet worden: Die Ermittler sollen festgestellt haben, dass einige der Opfer nicht an der Schädelfraktur gestorben seien, sondern erst im Abwasserschacht ertrunken seien. Das berichteten Angehörige von Opfern gegenüber den russischen Medien.
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Die Ermittler sollen außerdem in Pitschuschkins Wohnung eine Art Tagebuch gefunden haben. Auf einer Seite des Buchs war ein Schachbrett eingezeichnet. In 61 der 64 Felder seien Daten eingetragen gewesen, für jeden Mord eines im Unterschied zur Anklage behauptet Pitschuschkin 61 Morde begangen zu haben.
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An anderer Stelle hatte Pitschuschkin erklärt er habe einem Massenmörder nachgeeifert, der in den 90er Jahren in Moskau wegen massenfachen Mordes verurteilt worden war. Dessen Rekord habe Pitschuschkin einstellen wollen.
(cj/.rufo/Moskau)
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