Dienstag, 18.12.2007
Ausgewiesene Journalistin: Keine Erklärung von RusslandMoskau. Die am Sonntag an der russischen Grenze abgewiesene Journalistin Natalja Morar wartet weiter auf eine Erklärung der Behörden. Morar lebte und arbeitete während der vergangenen sechs Jahre in Moskau. Bei der Rückkehr von einer Dienstreise wurde sie am Sonntag im Moskauer Flughafen Domodedowo von Grenzpolizisten an der Grenze abgewiesen.
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Nach Angaben Morars erklärten die Polizisten, die Anweisung komme direkt aus dem russischen Geheimdienst FSB. Eine Erklärung erhalte Morar von der Russischen Botschaft in Kischinau, der Hauptstadt von Morars Heimatland Moldawien.
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Morars Anfrage bei der Botschaft am Montag blieb allerdings unbeantwortet. Angestellte der Botschaft erklärten, sie selbst hätten aus den Medien von dem Vorfall erfahren. Unterlagen oder Anweisungen aus Moskau lägen ihnen nicht vor.
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In der Botschaft wurden meine Dokumente untersucht und festgestellt, dass ich zur Arbeit in Russland berechtigt bin, erklärte Morar gegenüber russischen Medien. Die Mitarbeiter waren so verwundert, dass sie sich sogar für den Vorfall entschuldigten.
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Morar soll nun einen Brief an den Botschafter der Russischen Föderation in Moldawien richten und darin alle Details des Vorfalls schildern. Die Botschaft will den Fall klären.
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Über den Vorfall war in vielen westeuropäischen Medien berichtet worden. Die Internationale Föderation der Journalisten hat sich mittlerweile mit einer Bitte nach Aufklärung an die OSZE und den Europarat gewandt.
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Die Vereinigung wertet den Vorfall als Einschüchterungsversuch der russischen Behörden. Journalisten sollten davon abgehalten werden, über negative Seiten Russlands zu berichten.
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Westliche Medien berichten, Morar habe für ihren Arbeitgeber, die Zeitung The New Times über Finanztransaktionen der russischen Elite geschrieben.
(cj/.rufo/Moskau)
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