Dienstag, 21.12.2010
Abgestürzte Satelliten katastrophal unterversichertMoskau. Die drei GLONASS-Navigationssatelliten, die am 5. Dezember in den Pazifik fielen, waren nur auf wenige Prozente ihres Werts versichert. Statt 80-100 Mio. Dollar bekommt Roskosmos höchstens 6,8 Millionen ausgezahlt.
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Der Versicherer der Satelliten, mit denen das russische GLONASS-Navigationssystem weltweit funktionsfähig werden sollte, ist eine in Insiderkreisen kaum bekannte Firma mit dem durchaus passenden Namen Sputnik.
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Dort hatte Roskosmos eine Direktversicherung über 3,5 Millionen Dollar abgeschlossen. Eine Zusatzrückversicherung beim Russischen Versicherungszentrum (RSZ) beläuft sich auf 3,3 Millionen Dollar.
Die Versicherungssumme löst in der Fachwelt Kopfschütteln aus, denn im Ausland werden Risiken dieser Art mit 95 Prozent rückversichert. In der Branche heißt es, dass Sputnik auf dem Markt bei den Versicherungsprämien nur Platz 178 einnimmt.
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Gegenüber der Zeitung Wedomosti sagten Vertreter zweier großer russischer Versicherungen auf dem Gebiet der Raumfahrt, die GLONASS-Satelliten würden wegen der geringen Qualität der Apparate zu erhöhten Tarifen versichert, was Roskosmos zu teuer ist.
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Es kommen bereits Gerüchte auf, hinter der Sache könnte eine Korruptionsaffäre stecken, in die möglicherweise Roskosmos-Chef Anatoli Perminow verwickelt ist. Die Raumfahrtbehörde weist dies zurück.
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Fakt bleibt aber, dass Präsident Dmitri Medwedew, für den GLONASS ein Aushängeschild für die fortschreitende Modernisierung Russlands ist, eine Aufklärung des Unfalls und die Bestrafung der Verantwortlichen fordert.
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