Donnerstag, 28.05.2009
Hundekind in Tschita: Behörden ermittelt gegen ElternTschita. In Ostsibirien ermitteln die Behörden gegen den Vater eines fünfjährigen Mädchens, das völlig vernachlässigt in der Wohnung einer Großfamilie aufgefunden worden war. Da die Verwandten sich nicht kümmerten, hatte das Kind Gebräuche und Sprache der dort lebenden Hunde und Katzen angenommen.
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Das Mädchen war von Beamten der Jugendbehörde gegen den Widerstand der Verwandten aus der verwahrlosten Wohnung geholt worden. Auch das Kind selbst hätte sich wie ein Hund auf die Beamten geworfen, so der Pressedienst der Polizei in Tschita.
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Wie sich herausstellte, hatte das Mädchen in seinem ganzen Leben die Drei-Zimmer-Wohnung nie verlassen, in der neben dem Vater auch die Großeltern und weitere Verwandte lebten. Wegen nicht bezahlter Rechnungen waren dort Strom, Gas und Wasser abgestellt.
Die Fünfjährige wurde in einem Kinder-Rehabilitationszentrum untergebracht. Wie die Ärzte dort feststellten, spricht Natascha fast nicht, ist körperlich auf dem Entwicklungsstand einer Zwei- bis Dreijährigen - und bellt, wenn die Betreuer das Zimmer verlassen. Ihr Appetit sei gut, doch lege sie den Löffel beiseite und lecke ihren Teller aus wie ihre bisherigen vierbeinigen Mitbewohner.
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Der Vater des Mädchens war zunächst nicht auffindbar gewesen. Gestern wurde er dann doch festgenommen und nach Aufsetzen eines Protokolls wieder auf freien Fuß gesetzt. Nataschas Mutter, die nicht bei der Familie lebte, hatte sich nach Medienberichten über den Fall selbst bei den Behörden gemeldet. Wie sich herausstellte, hat sie noch drei weitere Kinder.
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Gegen den Vater soll jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Kindesvernachlässigung eingeleitet werden. Außerdem wollen die Sozialbehörden beiden Elternteilen das Fürsorgerecht aberkennen.
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Der 27 Jahre alte Vater gab an, dass ihm das Kind von einer Ur-Großmutter mütterlicherseits anvertraut worden sei. Nataschas Mutter erklärte ihrerseits, der Vater hätte das Kind entführt.
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