Moskau. Für das kommende Jahr erwarten russische Reisebüros weniger ausländische Touristen als gewöhnlich. Der wichtigste Grund für die Flaute sind die Terroranschläge der letzten Zeit. 20 bis 30 Prozent der Touristen haben schon bezahlte Reisen abgesagt. Gleichzeitig wird es aber auch teurer, eine Woche in Moskau oder Sankt-Petersburg zu verbringen. Die populärsten Hotels beider Metropolen haben erklärt, dass ihre Preise im kommenden Jahr um 30 bis 50 Prozent steigen werden.
Die Hotels erklären die Preiserhöhing mit der Inflation, die Zeitung „Iswestia“ hingegen spekuliert, in Wirklichkeit hänge der Preisanstieg mit der Monopolstellung der großen Hotels zusammen. In Moskau gibt es schon jetzt nicht genug Hotelbetten, die weniger 50 $ pro Nacht kosten. In der näheren Zukunft wird ihre Anzahl wegen der Schließung des Riesenhotels „Rossija“ im Oktober 2006 sogar noch sinken. In dieser Situation sind die Hotels sicher, dass sie auch mit erhöhten Preisen ausgebucht sein werden.
Erst ab 2006-2007 soll es auf dem Hotelmarkt wieder besser werden. Im April 2006 soll ein neues Hotel in Zentrum Moskaus eröffnen, an der Stelle, wo früher das abgerissene „Intourist“ stand. Das ebenfalls abgerissene Hotel „Moskwa“ soll 2007 nach dem Wiederaufbau wieder seine Türen öffnen. Die Moskauer Stadtregierung hat auch vor, das Hotel „Ukraina“, das sich in einem der Stalin-Hochhäuser befindet, zu renovieren. Nach Angaben der „Iswestia“ wird zurzeit ein Investor für das Projekt gesucht. Renoviert wird auch das Hotel „Leningradskaja“. Insgesamt sollen bis das zum Jahr 2010 über 60.000 neue Hotelplätze in Moskau entstehen. Bis dahin wird hoffentlich auch niemand mehr Angst vor der Reise nach Russland haben.
(jus/.rufo)
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