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Viktor Juschtschenko war von 2005 - 2010 Präsident der Ukraine (Foto: Präsidialadministration) |
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Aktualisiert 25.02.2010 11:16
Viktor Andrejewitsch JuschtschenkoEx-Präsident der Ukraine.
Zitat: Haben Sie mich in den letzten 30 Jahren einmal betrunken gesehen.
Geboren: 23.02.1954 in der Ortschaft Choruschjowka, Gebiet Sumy (Ukraine).
Laufbahn: Studium am Finanz- und Wirtschaftsinstitut in Ternopol zum Buchhalter. Arbeit als Buchhalter in einer Kolchose. Nach Armeedienst Ökonom in der Staatsbank Aufstieg zum Vize-Direktor der Staatsbank der UdSSR in der Ukraine. Nationalbankchef der Ukraine. 1999 -2001 Premierminister. Hauptkandidat der ukrainischen Opposition bei den Präsidentschafstwahlen 2004. Sieg im dritten Wahlgang nach Wahlfälschungsvorwürfen gegen seinen Kontrahenten Viktor Janukowitsch. 2010 kann er seinen Posten bei den Wahlen nicht verteidigen.
Freunde: Michail Saakaschwili. Pjotr Poroschenko (Ex-Chef des nationalen Sicherheitsrates). Viktor Baloga (Ex-Chef der Präsidentenkanzlei) Juri Jechanurow. Wladimir Ogrysko.
Feinde: Ex-Präsident Leonid Kutschma. Sein Amtsnachfolger Viktor Janukowitsch. Seine einstige Verbündete Julia Timoschenko.
Skandale: Im Wahlkampf 2004 zog sich Juschtschenko eine schwere Vergiftung zu. Er selbst und seine Wahlkampfhelfer beschuldigen Juschtschenkos politische Gegner, ihn vergiftet zu haben. Seine Kontrahenten sehen darin einen Wahlkampftrick.
Familie: Zum zweiten Mal verheiratet. Zwei Kinder aus erster Ehe. Drei aus der zweiten Ehe. Ehefrau Jekaterina Tschumatschenko hat einen amerikanischen Pass.
Hobbys: Bergsteigen. Zeichnen. Fotografieren.
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Viktor Juschtschenko als Jungpolitiker (Foto temadnya.ru) |
Laufbahn:
25. Februar 2010: Juschtschenkos Nachfolger Viktor Janukowitsch wird feierlich ins Präsidentenamt eingeführt. Die Ära Juschtschenko als Präsident ist zu Ende.
17. Januar 2010: Die Präsidentschaftswahlen 2010 enden für Juschtschenko mit einer Niederlage. Er holt nur 5,45 Prozent der Stimmen und wird damit lediglich Fünfter hinter Janukowitsch, Timoschenko, Sergej Tigpko und Arseni Jazenjuk.
August 2009: Die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew erreichen ihren Tiefpunkt. Russlands Präsident Dmitri Medwedew schickt nach der Ablösung Viktor Tschernomyrdins, der bis dahin russischer Sonderbotschafter in Kiew war, keinen Nachfolger mehr in die Ukraine. Der Kreml beschuldigt Juschtschenko, eine antirussische Politik zu führen.
April 2009: Juschtschenko kündigt an, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen antreten zu wollen. Um den Termin wird lange gerungen, am Ende setzt Juschtschenko den spätestmöglichen Termin im Januar 2010 fest.
Januar 2009: Zwischen Russland und der Ukraine kommt es zum Eklat. Gazprom und Naftogas Ukraine können sich nicht auf ein neues Gaslieferabkommen einigen, weil Juschtschenko eine Vereinbarung in letzter Sekunde torpediert. Anschließend bedient sich Kiew aus Transitlieferungen für Europa, Moskau dreht daraufhin den Gashahn ab. Juschtschenkos Gegenspielerin Timoschenko profiliert sich als Verhandlungspartner von Russland.
2007: Nach monatelangen politischen Querelen zwischen Präsident und Parlament und einer politischen Lähmung des ganzen Landes entschließt sich Juschtschenko zu Parlamentsneuwahlen. Die Entscheidung ist juristisch fragwürdig und bringt Juschtschenko nicht die erhofften Dividenden. Seine Partei "Unsere Ukraine" erhält nur 14,15 Prozent der Stimmen und wird Juniorpartner des Timoschenko-Blocks. Timoschenko wird erneut Premier, die Beziehungen zwischen dem einstigen "Traumpaar" verschlechtern sich zusehends.
August 2006 Nach der für die orange Bewegung verlorenen Parlaments-Wahl im März 2006 gibt es monatelange Koalitionsverhandlungen. Am Ende ist Juschtschenko gezwungen, seinen Intimfeind Janukowitsch zum Premier zu ernennen. Dies ist eine schwere politische Niederlage für den ukrainischen Präsidenten.
September 2005 Juschtschenko entlässt seine einstige Mitstreiterin Julia Timoschenko als Premierministerin nach einem Skandal. Die Verbündeten vom Maidan 2004 gehen bis zur Parlamentswahl im März 2006 getrennte Wege.
03. Januar 2005 Juschtschenko wird Großvater. Seine älteste Tochter nennt ihren Sohn zu Ehren des neuen Präsidenten ebenfalls Viktor.
26. Dezember 2004 Im dritten Wahlgang wird Viktor Juschtschenko zum Präsidenten der Ukraine gewählt. Der vorhergehende zweite Wahlgang wurde wegen Wahlfälschung vom Obersten Gericht der Ukraine für ungültig erklärt.
September 2004 Juschtschenko zieht sich eine Vergiftung zu, muss mehrere Tage in einem österreichischen Krankenhaus behandelt werden. Nach seiner Rückkehr in die Ukraine bezichtigt er die politische Führung seine Vergiftung veranlasst zu haben. Nach dem Auftritt im Parlament gewinnt er bei Umfragen enorm, liegt deutlich vor dem derzeitigen Premier Viktor Janukowitsch.
Juli 2004 Juschtschenko wird als Präsidentschaftskandidat registriert.
1999 -2001 Premierminister der Ukraine. Wird durch ein Misstrauensvotum des Parlamentes seines Amtes enthoben.
1993-1999 Chef der ukrainischen Nationalbank.
1993 Heirat mit Jekaterina Tschumatschenko, einer Amerikanerin. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
April 1992 Ernennung zum Stellvertretenden Nationalbankchef der Ukraine.
1989 1992 Stellvertretender Chef der Agroprombank, später Landwirtschaftsbank Ukraine
1987 Wechsel zur Agroprombank.
1986 Ernennung zum Vize-Direktor der ukrainischen Filiale der Staatsbank der UdSSR.
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1979 Erste Heirat. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor.
Ab 1976 Arbeit in der Staatsbank der UdSSR im Gebiet Belopolsk
1975 1976 Militärdienst
1974 1975 Arbeit als Buchhalter in einer Kolchose.
1970 1974 Studium der Wirtschafts- und Finanzwissenschaften in Ternopol. Spezialisierung auf Buchhaltung.
Freunde und Team:
Mit Georgiens Präsidenten Michail Saakaschwili verbindet Juschtschenko eine enge persönliche Freundschaft. Juschtschenko ist Taufpate des jüngsten Sohns von Saakaschwili, Nikolo.
Juschtschenko machte Wladimir Ogrysko zum Außenminister. Ogrysko gilt ähnlich wie Juschtschenko als sehr kritisch gegenüber Moskau.
Ex-Premier Juri Jechanurow steht loyal zu Juschtschenko.
Seinen Wahlkampfstab leitet Irina Geraschtschenko. Viktor Baloga war lange Zeit Leiter der Präsidialadministration unter Juschtschenko.
Feinde:
Leonid Kutschma. Der holte ihn 1999 als Premier und möglichen Nachfolger in die Regierung. Doch Juschtschenko äußerte seiner Meinung nach zu schnell Ansprüche auf den Thron. Deswegen verstieß er ihn und ersetzte ihn durch den loyaleren Janukowitsch.
Mit Janukowitsch kam es 2004 zu einer prinzipiellen Auseinandersetzung bei den Präsidentschaftswahlen. Janukowitsch galt als Statthalter Moskaus, Juschtschenko als Agent des Westens. Inzwischen sind die Gegensätze zwischen den beiden Politikern nicht mehr ganz so deutlich. Juschtschenko ermöglichte Janukowitsch eine weitere Amtszeit als Premier und bot ihm nach seiner eigenen Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2010 seine Unterstützung an.
Julia Timoschenko unterstützte Juschtschenko noch 2004 während der "orangenen Revolution". Inzwischen sind die einstigen Verbündeten erbitterte Rivalen. Der Kampf um Macht und Einfluss hat sie völlig entzweit.
Das Verhältnis zwischen Juschtschenko und der russischen Führung um Präsident Medwedew und Premier Putin ist stark gespannt.
Skandale:
1997- 98 parkte die Nationalbank mit ihrem Chef Juschtschenko Gelder des Internationalen Währungsfonds in Zypern. Eigentlich waren die Mittel als Hilfe für die ukrainische Wirtschaft gedacht. Eine Anhörung im Parlament führte zwar nicht zum Rücktritt Juschtschenkos aber auf seinen Verzicht, schon 1999 als Präsident zu kandidieren.
Seine Ehe mit der Amerikanerin Tschumatschenko gilt vor allem im östlichen Teil der Ukraine als Skandal. Sie (und damit auch er) wird als Agent des Westens verdächtigt.
Im Wahlkampf 2004 zog sich Juschtschenko eine schwere Vergiftung zu. Er selbst und seine Wahlkampfhelfer beschuldigen Juschtschenkos politische Gegner, ihn vergiftet zu haben. Seine Kontrahenten sehen darin einen Wahlkampftrick.
Bei einer Wahlkampfreise in die Westukraine wird Premier Janukowitsch mit Eiern beworfen und geht zu Boden. Der Täter, ein Student, gehört zu den Anhängern Juschtschenkos.
Im Januar 2009 kommt es zu einem (wiederholten) Gaskrieg zwischen Moskau und Kiew. Beide Seiten können sich nicht über die Bedingungen für neue Gaslieferungen einigen, auch weil Juschtschenko eine Vereinbarung in letzter Sekunde stoppt. Anschließend bedient sich die Ukraine an russischem Transitgas für Europa, Moskau stellt daraufhin den Gashahn ab.
Familie und Eltern:
Vater Andrej war Frontsoldat. Nach dem Krieg arbeitete er als Lehrer in einer Dorfschule, unterrichtete Englisch. Auch die Mutter Viktor Juschtschenkos arbeitete als Lehrerin. Sie gab Mathe- und Physikstunden.
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Juschtschenko mit Kind (Foto: temnik.com.ua) |
Zum zweiten Mal verheiratet. Drei Kinder. Christina, Sofia und Taras besitzen wie ihre Mutter Jekaterina Tschumatschenko die amerikanische Staatsbürgerschaft. Tschumatschenkos Eltern emigrierten während des 2. Weltkrieges in die USA. Sie studierte in Chicago, machte ihren Doktor an der Universität Georgetown in Washington. Später arbeitete sie in gesellschaftlichen Organisationen und Regierungseinrichtungen (Gerüchten zufolge auch mit dem CIA verbandelt). Seit 1992 in der Ukraine.
Aus erster Ehe hat Juschtschenko zwei Kinder: Tochter Witalina und Sohn Andrej.
Hobbys und Charakter:
Während des Studiums begeisterte sich Juschtschenko für Bergsteigen, Zeichnen und Fotografieren.
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Viktor Juschtschenko vor seiner Vergiftung (Foto: korrespondentnet.ru) |
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Juschtschenko galt lange Zeit auch als Sexsymbol. Nach seiner Vergiftung hat er einen Großteil seiner Attraktivität verloren, sein Gesicht ist aufgedunsen und die Augen getrübt.
Zitate:
Haben Sie mich in den letzten 30 Jahren einmal betrunken gesehen. (Auf den Vorwurf seiner politischen Kontrahenten, die Vergiftung Juschtschenkos sei auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen)
Es gibt im Leben nicht die Wahl zwischen entweder oder... Wenn wir über die ukrainisch-russischen Beziehungen sprechen, scheint mir, ist jedem klar, dass Russland für die Ukraine der Partner Nummer 1 ist. Dies gilt sowohl, was die strategische Partnerschaft als auch, was die wirtschaftlichen Beziehungen betrifft. (Im Interview mit dem Radiosender Echo Moskaus.)
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"Ich habe Stepan Bandera den Titel Held der Ukraine verliehen - für die Verfechtung der nationalen Idee und den Kampf für eine unabhängige Ukraine"
Weitere Quellen im Internet:
Juschtschenko-Bio bei korrespondent.net (Russisch)
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Eisfischer auf dem Onegasee. Sobald das Wasser zugefroren ist, zieht es Jahr für Jahr tausende Russen aufs Eis. Bis zum Frühjahr frönen sie ihrer großen Leidenschaft dem Eisfischen. (Topfoto: Ballin/rufo)
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