Moskau. Der Palästinenserführer Yassir Arafat schwebt zwischen Leben und Tod. Sollte er den Kampf verlieren, verliert auch Russland einen langjährigen Ansprechpartner im Nahost-Konflikt. Russland hielt, trotz aller Anstrengungen Israels, Arafat als Verhandlungsführer zu diskreditieren, stets an ihm als Ansprechpartner fest.
Die Beziehungen zwischen Moskau und der arabischen Welt gelten als traditionell gut. Während des Kalten Krieges setzte die UdSSR auf die arabische Karte, während die USA Israel unterstützten. Auch wenn sich nach dem Zusammenbruch des Kommunismus die Beziehungen zu Israel verbesserten – u.a. deshalb weil inzwischen etwa ein Viertel der Bürger Israels aus der ehemaligen Sowjeunion stammt – blieben die russischen Beziehungen zu Palästina, nicht zuletzt dank Arafat, freundschaftlich.
Nach seinem Tod müsste Moskau einen neuen Ansprechpartner in der Region suchen. Achmed Kurei, derzeit Ministerpräsident der Palästinenser, wäre ein Kandidat für die Nachfolgerrolle.
Es gibt aber vor allem Befürchtungen, dass nach dem Tod Arafats neue Unruhen in Nahost ausbrechen. Dann ist Russland neben den USA erneut als Vermittler gefragt. Eine undankbare Aufgabe, wie sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gezeigt hat.
(ab/.rufo)
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