Moskau. Finanzminister Alexej Kudrin will insgesamt etwa 4,4 Mrd. Euro zusätzlich für die Sicherheitsorgane bereit stellen. Verteidigungsministerium, Innenministerium, In- und Auslandsgeheimdienst sowie die Grenztruppen sollen damit vor allem den Kampf gegen den Terrorismus führen. Aber auch an den russischen Schulen herrscht erhöhte Alarmbereitschaft. Kinder üben das Verhalten in Extremsituationen.
In der sibirischen Großstadt Nowosibirsk begannen schon die ersten obligatorischen Überlebenstrainings für Schüler und Lehrer. In einem Rundschreiben an alle Schulen der Stadt werden Verhaltensanweisungen gegeben. Bei einem Überfall sei die Fassung zu bewahren und feindliche Handlungen oder Äußerungen gegen die Terroristen zu vermeiden, heißt es darin unter anderem.
Im Uralgebiet Swerdlowsk rund um die Millionenstadt Jekaterinburg sollen der Katastrophenschutzunterricht und die Militärausbildung in der Schule eingeführt bzw. ausgebaut werden.
In Petersburg sollen die Schulen mit Einlass-Schranken ausgerüstet werden. Herein kommen nur die Besitzer einer gültigen Chipkarte. Sie soll an Lehrer und Schüler und eventuell auch an die Eltern ausgehändigt werden. Die Kosten von umgerechnet etwa 80.000 Euro will eine regionale Sicherheitsfirma übernommen, die sich auf Elektroniksysteme spezialisiert hat.
Wenn das Modell landesweit Schule macht, kann das Unternehmen die Kosten als gelungene Reklame absetzen.
Sicherheitsorgane bekommen mehr Geld
Doch Russland verlässt sich bei seinem Terrorkampf nicht allein auf elektronische Sicherheitsschranken. Umgerechnet 4,4, Mrd. sollen in die bessere Ausbildung und Ausrüstung von Polizei, FSB und Armee fließen. Den Löwenanteil – etwa drei Mrd. Euro – wird das Verteidigungsministerium bekommen.
Innerhalb eines Monats soll die Regierung zusammen mit Innen-, Verteidigungs- und Katastrophenschutzministerium sowie dem FSB Vorschläge erarbeiten, wie das staatliche Krisenmanagement effektiver gestaltet werden kann und Terrorakte verhindert werden können.
(ab/.rufo)
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