Online video hd

Смотреть 2022 видео

Официальный сайт nokia 24/7/365

Смотреть видео бесплатно

News    

Politik     

08-09-2004 Politik

Beslan: Fernsehbilder für die offizielle Version

Aus dem Geiselnehmer-Video: Ein Terrorist installiert Sprengsätze mitten in der Turnhalle (foto: NTW/newsru)St. Petersburg. Solange die Terroristen in Russland bombten und schossen, musste sich das hiesige Staatsfernsehen den Vorwurf anhören, Terrorakte zu verharmlosen. Nun sind die ermittelnden Behörden am Zug – und füttern nun schon die ganze Weltöffentlichkeit mit ausgewählten Info-Happen zur Unterfütterung einer Kreml-konformen Version des Geiseldramas von Beslan.


Aus dem Geiselnehmer-Video: Über 1000 Geiseln in der überfüllten Turnhalle (foto: NTW/newsru) Der nicht-staatliche russische Fernsehsender NTW zeigte am Dienstag Abend eine kurze Videosequenz, die die Geiselnehmer von Beslan am ersten Tag der Geiselnahme selbst gefilmt hatten: Zu sehen ist, wie ein maskierter Terrorist zwischen den in der Turnhalle hockenden Geiseln Sprengsätze verdrahtet. Auf dem Boden sind Blutlachen zu sehen – vor den Augen der Geiseln muss bereits Schreckliches geschehen sein.

Viele Kinder, noch festlich gekleidet in schwarzen Hosen und weißen Hemden, halten die Hände hinter den Köpfen verschränkt. Eine schwarz verschleierte Frau, bewaffnet mit einer Pistole und einem Sprengstoffgürtel, bewacht einen der Ausgänge der Turnhalle.

NTW nannte nicht die Quelle, woher die Bilder kamen. Aber es gibt kaum eine andere Möglichkeit, als dass der Sendern sie von der Geheimpolizei FSB oder der Staatsanwaltschaft erhielt. Es handelt sich um Fragmente, zur Veröffentlichung ausgewählt und zusammengeschnitten. Der Chef-Staatsanwalt für Südrussland, Sergej Fridinski, kündigte tags darauf an, dass „ein Teil“ der Videoaufzeichnungen der Geiselnehmer veröffentlicht wird, sobald sie ausgewertet sind.

Solange die 60 mit dem Fall betrauten Kriminalisten noch arbeiten, darf also mit weiteren dosierten Fernsehbildern als Teil der Informationspolitik der russischen Behörden gerechnet werden. Die jetzige Sequenz sollte wohl zur Untermauerung der These dienen, dass konkrete Verhandlungen mit den Kidnappern sinnlos waren, weil sie von Anfang an zum Massenmord entschlossen waren. Inguschetiens Ex-Präsident Ruslan Auschew, der am zweiten Tag als Unterhändler auftrat, hatte den Vorwurf erhoben, dass anderthalb Tage sinnlos verstrichen, weil die Behörden nicht die geforderten Verhandlungspartner aufboten.

Verhafteter Geiselnehmer: Befehl von Bassajew und Maschadow

Zuvor waren schon einige Verhörszenen mit dem 24 Jahre alten Tschetschenen Nur-Paschi Kulajew gezeigt worden. Er ist – nach jetzigem Informationsstand – der einzige der 32 Geiselnehmer, der lebend gefangen wurde. Er sagt darin, dass ihr Kommandeur mit Spitznamen Polkownik („Oberst“) den Befehl zur Kaperung der Schule in Beslan von den tschetschenischen Führern (Untergrund-Präsident) Maschadow und (Chef-Terrorist) Bassajew bekommen haben soll. „Er sagte, das dient dazu, um im Kaukasus einen Krieg zu entfesseln“, so der junge Tschetschene mit schwerer Zunge auf russisch.

Ob der momentan einzige Beschuldigte im Fall Beslan dies wirklich aus freien Stücken gesagt hat oder man ihm einen Text vorgegeben hat? So oder so handelt es sich um ein Stück Propaganda – mit lauterer Absicht: Es galt zu verhindern, was Putin als „sie wollten uns den ganzen Kaukasus in Brand setzen“ formulierte: Nach Beslan drohten akut Pogrome an Inguschen in Nordossetien oder Blutrache der Angehörigen an den Familien der Geiselnehmer. Inzwischen schwenkte die Wut der Osseten in zivile Bahnen um: Mit einer Massendemonstration erzwangen sie am Mittwoch in Wladikawkas den Rücktritt ihrer Republikregierung.

Der Afrikaner war keiner – und die neun Araber?

Das Feuer eindämmen und umleiten sollten auch vorschnelle pseudo-offizielle Aussagen über die Herkunft der Geiselnehmer und Putins nicht nur einmal wiederholte Schuldzuweisung an den „internationalen Terrorismus“: In Beslan wurde noch wild geschossen, als ein hochrangiger Uniformierter schon „neun Araber und einen Neger“ unter den Kidnappern identifizierte – so als hätten diese vor dem Gemetzel noch ihre Pässe vorgezeigt. Je mehr Ausländer und je weniger Tschetschenen unter den Tätern, so der schlichte Hintergedanke, desto weniger belastet das Drama den in Grosny noch nicht fest im Sattel sitzenden neuen Präsidenten Alu Alchanow – wie auch die ganze Tschetschenienpolitik des Kreml.

Fünf Tage später sind nach offiziellen Angaben den Behörden doch nur zwölf der Bandenmitglieder identifiziert. Ihre Namen bleiben aber vorerst unter der Decke – was nach Medienberichten daran liegt, dass unter ihnen einige Kämpfer sind, die in den letzten Jahren schon als verhaftet gemeldet wurden. Der vermeintliche Schwarze entpuppte sich übrigens als die in der Sonne schon verwesende Leiche des einzigen schon beim Überfall auf die Schule erschossenen Angreifers.

Der Anführer tötete drei seiner eigenen Leute

Aus den Verhören ihres Kronzeugen wollen die Behörden nun wissen, dass nicht alle aus der Bande zum Massenmord an Kindern bereit waren: Die beiden Frauen und ein Mann seien deshalb von ihrem Anführer liquidiert worden, so Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow am Mittwoch bei einer Putin-Audienz. Auch sei das Waffenarsenal nicht während der Ferien bei Bauarbeiten in der Schule versteckt worden, sondern wurde mitgebracht: Die Geiselnehmer rückten nach neuen Erkenntnissen in drei Fahrzeugen an.

Eine der Frauen aus der Kidnapper-Gruppe von Beslan (foto. NTW/newsru) Doch unter der Macht der Fakten - und weil die unmittelbare Gefahr eines Bürgerkriegs gebändigt ist - blasen die Behörden nun wieder verstärkt zur Terroristen-Jagd in Richtung Tschetschenien. Und dabei ist man nun bereit, einen Erfolg nicht nur zu erkämpfen, sondern auch zu kaufen: Der FSB setzte die für russische Verhältnisse gigantische Belohnung von 300 Millionen Rubel (8,5 Mio. Euro) für Hinweise aus, die zur „Neutralisierung“ von Aslan Maschadow und Schamil Bassajew führen.
(Lothar Deeg,rufo)

Bei www.aktuell.RU
• Das ist unser aller Schmerz: Hilfe für Beslan (07.09.2004)
• Explosionen und Schüsse in Beslan: Geiseln fliehen (03.09.2004)
• Chaos in Beslan nach Ende der Massengeiselnahme (03.09.2004)
• Anti-Terrordemo in Moskau geplant (07.09.2004)
• Ossetien: FSB vermutete Attentäter hinter Gittern (07.09.2004)


Archiv 2004 Archiv 2003 Archiv 2002 Archiv 2001 Archiv 2000


© rUFO
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe www.aktuell.RU

www.aktuell.RU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.


















www.aktuell.RU Fotos

www.aktuell.RU
Ukraine in der Krise
Yukos und die Oligarchen
www.aktuell.RU -Special - Duma-Wahl 2003
www.aktuell.RU - Special - Machtwechsel in Georgien

Russisches Tagebuch

Putin

Who is Who

Смотреть онлайн бесплатно

Видео скачать на телефон бесплатно