Moskau. Offiziell wurde bisher lediglich einer der toten Geiselnehmer von Beslan identifiziert. Nach Angaben der Tageszeitung „Wremja Nowostjei“ werden die Namen weiterer Terroristen geheim gehalten, weil mindestens zwei von ihnen eigentlich zur Zeit des Überfalls hinter Gittern sitzen sollten. Sie waren vorher schon einmal festgenommen worden.
Ungefähr zehn Kidnapper sollen inzwischen identifiziert worden sein. Unter ihnen befinden sich auch Chan-Paschi Kulajew und Mairbek Schaibekchanow, die eigentlich hinter Schloss und Riegel sitzen sollten. Bislang vermutete sie der russische Inlandsgeheimdienst FSB zumindest dort. Warum die beiden Terroristen dennoch an dem Überfall teilnehmen konnten, ist unklar.
Chan-Paschi Kulajew, der ältere Bruder des einzig lebend gefangenen Terroristen Nur-Paschi Kulajew, wurde 2002, bei einem Überfall auf eine Polizeistation in der tschetschenischen Ortschaft Wedeno, verletzt und gefangen genommen. Aus bisher noch unverständlichen Gründen wurde er ein Jahr später wieder auf freien Fuß gesetzt.
Mairbek Schaibekchanow wurde nach Angaben der „Wremja Nowostjei“ im vergangenen Herbst festgenommen. Ihm sollte zusammen mit dem ebenfalls festgenommenen Rustam Ganijew derzeit wegen der Organisation einer Reihe von Selbstmordanschlägen dieser Tage der Prozess gemacht werden.
„Wir verstehen selbst nicht, warum diese Leute frei herum laufen“, zitiert die Zeitung einen Informanten aus der Geheimdienstzentrale. „Sie wurden festgenommen und sollten eigentlich hinter Gittern sitzen. Doch offensichtlich wurden sie auf Anweisung des Gerichts oder der Staatsanwaltschaft wieder frei gelassen.“
(ab/.rufo)
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