St. Petersburg. Der Absturz eines militärischen Großraum-Hubschraubers nahe des Armeehauptquartiers Chankala am 19. August hat vermutlich 124 Menschen das Leben gekostet. Lange Zeit war unklar, wieviele Soldaten sich vor dem Abflug vom Stützpunkt Mosdok in die Mi-26 hineinquetschten. Nach letzten inoffiziellen Angaben aus Mosdok waren 154 Menschen an Bord. Nur 28 von ihnen überlebten den Treffer durch eine tragbare Luftabwehr-Rakete und die anschliessende Notlandung in einem Minenfeld.
Die Militärstaatsanwaltschaft hat unterdessen das Ermittlungsverfahren aufgeteilt: Einerseits wird ermittelt, wer die Urheber dieses Anschlages waren. Der Abschuss des Helikopters bedeutete die schwerste Katastrophe in der Geschichte der russischen Militärfliegerei. Die russischen Sicherheitsorgane gehen davon aus, dass tschetschenische Kampfgruppen in letzter Zeit eine Lieferung einiger solcher tragbarer Raketenwerfer vom Typ „Igla“ erhielten – vermutlich aus dem Pankissi-Tal in Georgien.
Andererseits wird in den Reihen des Militärs nachgeforscht, wer dafür verantwortlich ist, dass die Maschine fast die doppelte Zahl von Passagieren an Bord nahm als eigentlich zulässig, nämlich 82. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass wegen fehlender Transportkapazitäten, Treibstoffmangels und den häufigen Minenanschlägen der Rebellen auf Fahrzeuge die unverzichtbaren Großraum-Helikopter beim russischen Tschetschenien-Corps fast immer über Gebühr ausgelastet werden.
(ld/rUFO)
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