Moskau. Waldimir Putin reagierte schnell: der Absturz des MI-26 Hubschraubers müsse genau untersucht werden, forderte er. Tatsächlich: die Hauptfrage ist, ob Absturz oder Abschuss. Umso mehr, als die Maschine nur 300 m vor dem Landeplatz im russischen Militärhauptquarteier Chankala bei Grosny am Boden zerschellte - im eigenen Minenfeld, mit 142 Menschen an Bord. Die MI-26 Hubschrauber können bis zu 40 Tonnen Nutzlast transportieren.
Augenzeugen sagen laut verschiedenen Korrespondentenberichten, die Maschine sei vom Boden aus aus einem Maschinengewehr beschossen worden. Die Piloten hatten nur noch Zeit zu melden, dass sie zur Notlandung ansetzen, weil der Motor brennt. Jedenfalls wurde die „Landung“ auf deswegen zum Fiasko, weil der Mi-26 in einem Minenfeld zu Boden kam. Das Minenfeld war zum Schutz des Hubschrauberlandeplatzes angelegt worden.
Viele der Soldaten, die anfangs überlebt hatten, starben durch Mineneinwirlung, sagen Augenzeugen. Rettungstrupps konnten erst eingesetzt werden, nachdem Pioniereinheiten Minen geräumt hatten.
An Bord sollen sich nach verschiedenen Meldungen bis 142 Menschen befunden haben, darunter 5 Mann Besatzung.
Jedenfalls ist der Absturz die schlimmste Katastrofe in der Geschichte der russischen Streikräfte. Sollte es sich um einen Abschuss handeln, ist es noch schlimmer:
Wenn der MI-26 tatsächlich direkt am Stützpunkt Chankala abgeschossen wurde, dann ist der Luftraum über Tschetschenien nicht mehr unter Kontrolle, weil die Militärs noch nicht einmal mehr den Boden vor der eigenen Haustür ausreichend kontrollieren können.
Wie immer, drücken sich die Militärs erstmal um eine Antwort auf die Frage nach den Ursachen.
Wenn der MI-26 tatsächlich direkt am Stützpunkt Chankala abgeschossen wurde, dann ist der Luftraum über Tschetschenien nicht mehr unter Kontrolle, weil die Militärs noch nicht einmal mehr den Boden vor der eigenen Haustür ausreichend kontrollieren können.
Alleine in diesem Jahr gingen bisher 5 Hubschrauber verloren. Im Januar starben dabei der Vize-Innenminister Michail Rudtschenko und Führungsoffiziere der Innenministeriumstruppen. An Bord waren 14 Menschen.
Der Mi-8-Hubschrauber war im angeblich russisch kontrollierten Norden in der Nähe der Siedlung Scholkowskoje vermutlich von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Er explodierte in der Luft. Die russische Militärführung erklärte aber gleich nach dem Absturz, es sei völlig unmöglich, dass er von einer Rakete getroffen worden war, weil die tschetschenischen Kampfgruppen am Boden nicht genug Deckung finden würden.
Vor einem Jahr war direkt über Grosny eine Inspektorengruppe abgeschossen worden.
Insgesamt haben die russichen Streikräfte in diesem Tschetschenienkrieg schon ein Dutzend Hubschrauber und ein halbes Dutzend Kampfflugzeuge verloren.
Das Foto zeigt "Strela" Flugabwehrraketen, die den amerikanischen "Stinger" entsprechen, die von tschetschenischen Waffenhändlern 1999 in einer Privatwohnung im Zentrum Grosnys zum Verkauf angeboten wurden.
(rUFO/mig)
Der Mi-26 gilt als der grösste Transportschubschrauber der Welt.
Das maximale Startgewicht beträgt 49.500 kg oder knapp 50 Tonnen.
Nutzlast: 20 to plus 20 to aussenbords
Max. Geschwindigkeit: 260 km/h
Max. Flughöhe: 1.800 m
Max. Reichweite vollbeladen: 590 km
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