Moskau. Bei einem Selbstmordanschlag auf den Präsidenten der russischen Kaukasusrepublik Inguschetien Murat Sjasikow wurden sechs Personen verletzt. Sie mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein mit Sprengstoff beladener Lada fuhr am Dienstagmorgen auf die Wagenkolonne des Präsidenten zu und explodierte. Der FSB-General Sjasikow, der nur leicht verletzt wurde, gab anschließend schon wieder ein Interview.
„Ich wurde leicht verletzt, habe einige kleinere Verbrennungen erlitten. Ich fühle mich normal“, sagte Sjasikow in einem Telefoninterview.
Die Wagenkolonne war auf dem Weg von Nasran in die inguschetische Hauptstadt Magas. Am Stadtrand von Nasran brachte der Kamikaze-Attentäter sein Fahrzeug zur Explosion. Mehr als 100 Kilogramm TNT sollen in dem Lada gewesen sein, berichtet der Fernsehsender NTW. Die Wucht der Detonation beschädigte auch die umstehenden Wohnhäuser.
Der Generalgouverneur für Südrussland Wladimir Jakowlew nahm die Untersuchungen unter seine Kontrolle.
Der Anschlag war nicht der erste Versuch, den inguschetischen Präsidenten zu töten. Im Herbst 2003 wurde eine Sprengvorrichtung knapp 200 Meter entfernt vom Wohnhaus Sjasikows entdeckt. Damals gelang es, den Sprengsatz zu entschärfen. Wenig später wurde die FSB-Zentrale in Inguschetien bei einem gewaltigen Sprengstoffanschlag völlig verwüstet.
Sjasikow wurde im April 2002 zum inguschetischen Präsidenten gewählt. Zu Sowjetzeiten absolvierte er die Höhere KGB-Schule in Minsk. Von 1984 – 1996 arbeitete er in verschiedenen Funktionen beim KGB und FSB.
(ab/.rufo)
|