Moskau. Dem ehemaligen Europarats-Sonderbeauftragten für Tschetschenien Lord Frank Judd ist die Einreise nach Russland verweigert worden. Die russische Botschaft in London annullierte ein bereits ausgestelltes Einreisevisum des Briten, berichteten russische Internetmedien am Samstagabend. Lord Judd wollte zum ersten Mal eine Privatreise nach Moskau unternehmen, wo er für seinen Einsatz zur Lösung des Tschetschenien-Konflikts den Preis einer privaten Stiftung erhalten sollte.
Der außenpolitische Sprecher des russischen Parlaments Konstantin Kossatschew dementierte Berichte, Judd sei die Einreise aus politischen Gründen verweigert worden. Der Diplomat habe vielmehr seinen Visaantrag fehlerhaft ausgefüllt, sagte Kossatschew nach Angaben des staalichen russischen Auslandsrundfunks „Voice of Russia“.
Lord Judd war bis zum Frühjahr 2003 der Berichterstatter des Europarats für den Tschetschenien-Konflikt. Er hatte sich wiederholt für Resolutionen eingesetzt, in denen russische Menschenrechtsverletzungen in der Kaukasus-Republik verurteilt und Verhandlungen mit den tschetschenischen Kampfgruppen gefordert wurden.
(epd/kp)
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