Moskau. Frankreich hat seine Einreisebestimmungen verschärft und damit einen der letzten Wege für Russen verbaut, spontan durch Europa zu reisen. Bislang verlangten die Franzosen lediglich eine Hotelbuchung, um ein Touristenvisum auszustellen. Viele Reisebüros stornierten diese Buchungen, um die Visa ohne Tourpaket zu verkaufen. Damit ist nun Schluss.
Auch manche russische Wintersport-Freunde müssen vieleicht dieses Jahr auf den weißen Spaß verzichten. Aufgrund der neuen, verschärften Einreisebestimmungen wurde russischen Reiseanbietern von Ski-Touren in die bei den reicheren Russen beliebten französischen Alpen bereits die Ausstellung von Visa für ihre Kunden verweigert. Statt einer formlosen Buchungsbestätigung fordern die Konsulate nunmehr offizielle, von den örtlichen Tourismusbehörden abgesegnete Einladungsschreiben.
Die französische Seite rechtfertigte ihr Vorgehen damit, von den 200.000 ausgestellten Visa seien 40.000 benutzt worden, um nicht nach Frankreich einzureisen. Die Diplomaten vermuten, dass sich einige der „Touristen“ in ein anderes Land des Schengen-Abkommens abgesetzt haben. Das kleine französische Loch in der nach Osten abgeschotteten EU-Außengrenze nutzten bislang mit Vorliebe russische Rucksacktouristen, die auf relativ unkomplizierte Art ein Visum erhalten konnten, mit dem sie sich ohne Vorausbezahlung einer Pauschalreise frei durch Europa bewegen konnten.
(cs/kp/.rufo)
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